Zauberhafte Tassilo-Linde

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Koordinaten - in Google-Earth).:
11° 1'48.77" O ( Östlicher Länge),
47°52'32.64"N" (Nördlicher Breite)

Die sagenumwobene Tassilo-Linde steht in Wessobrunn im so genannten Pfaffenwinkel. Der Sage nach ließ sich Tassilo III., der letzte Herrscher aus dem Hause der Agilolfinger im Jahre 753 unter der hohen Linde ermüdet und durstig von der Jagd unter dem Baum im weichen Moos nieder, um sich auszuruhen. Im Schlafe träumte er von einem Engel, der die Himmelsleiter herabstieg und kristallklares Wasser aus einer Quelle schöpfte. Nachdem er erwachte hörte er Wasserrauschen, woraufhin er seinen Jagdgefährten Wezzo bat, diese Quelle ausfindig zu machen. Dieser entdeckte die nahe gelegene Quelle, die Tassilo daraufhin nach ihm – Wezzofontanum benannte. Tassilo interpretierte die kreuzförmige Anordnung der Quelle als Zeichen, und gründete daraufhin ein Kloster (heutiger Name: Wessobrunn).

Die idyllische Landschaft zwischen Loisach und Lech lässt kaum ihre blutige Vergangenheit erahnen. Die Ungarn brachten die Steinmauern 955 erstmals zum Wanken: Sie fielen im Kloster ein und verfolgten Abt Thiento und seine Mönche bis in den nahe gelegenen Wald. Da die Brüder dem christlichen Glauben nicht abschwören wollten, wurden sie niedergemetzelt. Die 1595 erbaute Kreuzbergkapelle, in der sich der Hinrichtungs-Stein und ein prächtiges Deckengemälde befinden, erinnert an das Martyrium der Mönche.

Heute steht dieser unter Naturschutz stehende Baum vom Kloster aus ca. 15 Gehminuten entlang, an der süd-östlichen Klostermauer am Rande des sogenannten "Paterzeller Eibenwaldes". Man glaubt sich in der Welt der Elfen und Kobolde wiederzufinden. So bizarr und formenreich hat hier die Natur gearbeitet. Ein Spaziergang nach dem Kloster-Museumsbesuch dorthin lohnt sich auf alle Fälle. Bäume – wie diese Linde inspirierten bereits seit jeher die Menschen. Auch die Kelten verehrten bereits neben der Eiche, auch die Linde – als Gerichtsbaum (aus dem die Wahrheit entspringt). Ob christliche oder uralte keltische Kräfte Tassilo in Bann zogen, bleibt ungeklärt. Sein Kloster Wessobrunn jedoch überstand stürmische Zeiten und schmückte seither mehr als Tausend Jahre lang diese wunderschöne Landschaft. 1810 wurde ein Großteil der weitläufigen Benediktinerabtei abgerissen, der erhaltene Rest wird heute von Benediktinierinnen bewohnt und sowohl als Kloster, Jugendkurheim, als auch Museum geführt.

Siehe dazu auch meine Aktualisierung der website:
http://www.lechrain-geschichte.de
zu finden unter der Rubrik:
Hist. (Fund-)Orte/Region Weihleim-Schongau/Wessobrunn Kloster + Tassilo.Linde

Bürgerreporter:in:

Alfred Platschka aus Igling

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