Florian Kurringer, Kunst- und Fassmaler zu Ichenhausen. (1809-1877)

Ausschnitt aus "Madonna Tempi" nach Raphael

Am 11. Sept. 2005 war der Tag des offenen Denkmals. An diesem Tag, also vor fast vier Jahren, wurde mein Interesse an dem Kunst- und Fassmaler Florian Kurringer geweckt.
Ab dieser Zeit wollte ich wissen, wann dieser Künstler gelebt hat, wie alt er geworden ist und vor allem, was er gemalt hat.

Einige Werke kannte ich von ihm schon und daher wußte ich, daß er im 19. Jahrhundert gelebt hat.
2005 gab es eine Ausstellung über die Nazarenermaler in Schwaben.
Damals hat Frau Michaela Haibl über Florian Kurringer einiges zusammen getragen und somit hatte ich schon ein kleines Fundament, auf das ich aufbauen konnte, denn Frau Haibl hat mir auf meine Anfrage hin, ihre Unterlagen über Kurringer zukommen lassen.

Allerdings habe ich bei meinen Recherchen auch einige Fehler bei ihren Aufzeichnungen entdeckt, die ich dann berichtigt habe.
In Ichenhausen kennt heute fast niemand mehr Florian Kurringer. Es war manchmal nicht leicht, etwas über ihn und seine Familie zu erfahren.

Aber dennoch ist es mir gelungen, 4 Skizzen, 21 Ölbilder, 2 Kreuzwege, 1 Medaillon, 1 Lithografie und 3 Kirchen, die er bemalt hat, zu finden und für die Nachwelt zu dokumentieren.

Aber bestimmt gibt es noch viel mehr Werke von ihm!

Hier nun einige Stationen aus seinem Leben in Kurzform:

Florian Kurringer wurde am 3. Mai 1809, abends um 5 Uhr als 5. Kind von Josef und Maria Cäcilia, geb. Schröck, geboren.

Am 2.12.1829 schrieb sich Florian mit 20 1/2 Jahren an der Akademie der Bildenden Künste in München ein.
Aufgrund von Kriegsverlusten gibt es leider keine näheren Informationen.

Nach seinem Kunststudium kam er wieder nach Ichenhausen zurück und heiratete am 22.12.1835 Josefa Bader aus Illertissen, die drei Jahre später nach der Geburt ihres dritten Kindes im Kindbett verstarb.

1839 heiratete Florian, der nun zwei kleine Kinder hatte, Viktoria Schweimayer. Mit ihr hatte er acht Kinder, von denen vier das Kindesalter nicht überlebten.

Es gibt ein Ölgemälde, auf dem sich Florian Kurringer mit seiner 2. Frau Viktoria und seinen sechs Kindern verewigt hat. Leider wurde dieses Ölbild schlecht restauriert und nur noch eine schwarz-weiß Fotografie erinnert daran, wie die gemalten Personen ursprünglich ausgesehen haben.

Alle vier Söhne waren später als Dekorationsmaler tätig.
Der älteste Sohn, Gustav Adolf, besuchte auch die Kunstakademie in München und seine Werke findet man auch in verschiedenen Ländern.

Florian Kurringer war ein ungemein fleißiger Mann und Maler, der sogar einen Verein in Ichenhausen gründete: den Schützenverein 1861.
Diesen Verein gibt es heute noch!

Am 16. August 1877 verstarb der Künstler Florian Kurringer, der seinem Heimatort Ichenhausen die Treue hielt, im Alter von 68 1/4 Jahren am Vormittag um 11 Uhr.

Am 18. August 1877 vormittags um 9 Uhr wurde er im Willibaldsfriedhof in Ichenhausen beerdigt.

Leider gibt es sein Grab nicht mehr, da dieser Friedhof in den 60iger Jahren im letzten Jahrhundert aufgelassen wurde.

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Was ist der Mensch, was bleibt von einem Menschen, wenn er verstorben ist? Wie schnell ist ein Mensch vergessen!

Wenn Florian kein Künstler gewesen wäre, würde heute nichts mehr an ihn erinnern.

Bürgerreporter:in:

Gabriele Walter aus Ichenhausen

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