Fair teilen - Ein Ausweg aus der Wegwerfgesellschaft?
Zuviel gekauft? Noch Lebensmittel über vom großen Fest? Mehr Tomaten und Gurken im Garten oder Gewächshaus, als sie selber essen können?
In Deutschland wird viel produziert und viel zu viel davon weggeworfen!
Eine Konsumgesellschaft die sich in den Jahren zur Wegwerfgesellschaft entwickelt hat und Dank des Films "Taste the Waste", des Kölner Filmemachers Valentin Thum wachgerüttelt wurde. Ein Aufschrei ging durch Medien und Gesellschaft, mit der Frage "Was können wir ändern?"
Aus den Niederlanden kennen wir schon die Idee der Repair Cafés, die auch bei uns Dank sehr engagierter Menschen, wie z.B. der Porzerin Dagmar Langel, einen Platz in der Gesellschaft finden.
Nun hat sich vor einiger Zeit auch ein Verein gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gebildet. Die sogenannten Foodsharer geben kostenlos überschüssige Lebensmittel weiter. Man hat sich verschiedene Konzepte überlegt und es kommen regelmäßig neue hinzu. So können Menschen die in Urlaub fahren und noch Lebensmittel über haben, die aber nach dem Urlaub abgelaufen wären, ihre Waren zu den Aktionskühlschränken der Fair Teiler bringen.
Einer dieser Fair Teiler findet sich in Hürth. Genauer gesagt auf dem Gertrudenhof, einem Erlebnisbauernhof, mit sehr eigenem Charme und bekannt für seine innovativen Ideen und ökologischem Verständis. Die Familie Zens-Winkelhag hat so einen "Fair Teiler" Stand, inklusive Kühlschrank eingerichtet und bestückt diesen täglich mit Produkten, die auf dem Hof nicht mehr verkauft werden können, da z.B. die Pilze schon leicht braun werden, die Paprika schon eine weiche Stelle hat, die Gurken extrem von der Norm abweichen (sprich sie sind zu sehr gebogen) oder die Minze schon einige braune trockene Blättchen hat. Alles noch genießbar, jedoch nicht mehr verkaufbar. Doch wegwerfen? Nicht auf dem Gertrudenhof! Man produziert eben nicht einfach nur für die Mülltonne und man will sich nicht um jeden Preis bereichern. Ich selber kaufe gerne dort ein, nehme aber auch Produkte aus dem Fair Teiler und freue mich über den ein oder anderen Euro den ich so sparen kann.
Nun kann ich nicht wirklich viel an Lebensmitteln weitergeben, freue mich aber über eine andere Sache, die ebenfalls Schule macht. Der offene Bücherschrank wird von mir gerne genutzt und da kann ich auch hin und wieder etwas beisteuern. Auch dies ist für mich eine Art "Fair teilen".
Im Grunde gehört es alles zu einer Kategorie, ob Repair Café, Fair Teiler oder offener Bücherschrank, man sucht und findet Wege aus der Wegwerfgesellschaft.
Bürgerreporter:in:Elisabeth van Langen aus Köln |
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