Im Danni und im Nirgendwo

Pünktlich mit Beginn der Rodungssaison zum 1. Oktober wurden an der Nordseite der B454 bei Stadtallendorf Bäume für die A49 gefällt. In diesem Waldstück hatten auch einige Waldbesetzer Baumhäuser errichtet. Unter Einsatz einer unvollstellbaren Anzahl von Polizisten - beim hessischen Rundfunk sah man eine scheinbar endlose Reihe von Polizeifahrzeugen - wurden sie aus den Bäumen geholt, während die nähere Umgebung komplett abgesperrt war.

Die Gefahr, plötzlich auch nicht mehr in den Danni zu kommen, war Anlass für einen Besuch im dortigen Nirgendwo.

Nirgendwo ist eine Siedlung der Baumbesetzer im Dannenröder Forst. Entlang der A49-Trasse gibt es einige Häusergruppen, die Namen wie Drüben, Unterwex oder Morgen haben. Nirgendwo ist eine besonders schöne Siedlung, da es hier einige große Baumhäuser in unterschiedlichen Höhen gibt und der Buchenwald nicht so dicht ist. Dadurch hat man einen schönen Blick auf Baumhäuser und dazwischen hängende Transparente. Allerdings ist das ein Gebiet, wo man nicht einfach losknipsen kann: Bei den Häusern oder auf den Plattformen sind immer irgendwelche Aktivisten anzutreffen. Diese müssen für eine solche Fotoaktion gefragt werden, damit sie sich maskieren oder anderweitig vor der Kamera in Sicherheit bringen können. Schließlich üben sie ihr ehrenamtliches Engagement für die Umwelt in einer Form aus, in der eine Verfolgung durch die Justiz sehr wahrscheinlich ist.

Die Plattformen in den Bäumen dienen nicht nur zum Wohnen, sondern dort werden auch alle Versorgungsgüter gelagert. Das reduziert das Risiko, dass diese von der Polizei oder Sicherheitsdiensten entfernt werden.

Auch rund um die Baumhäuser gibt es verschiedene interessante Dinge zu sehen wie unterschiedlich gestaltete Barrikaden oder Kunstwerke.