Anwohnerdemo gegen die A49 am 4.12.2020 in Homberg

Einen Tripod kann man nicht nur zur Waldbesetzung, sondern auch für Weihnachtsbeleuchtung verwenden.
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  • Einen Tripod kann man nicht nur zur Waldbesetzung, sondern auch für Weihnachtsbeleuchtung verwenden.
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Am 4.12.2020 fand in Homberg(Ohm) eine weitere Demonstration aus der Reihe "Anwohner gegen A49" statt. Treffpunkt war an diesem Tage vor der Stadthalle.

Nach der Begrüßung redete eine Anwohnerin über die schädlichen Auswirkungen des Autobahnbaus für das Klima. Sie stellte sich die Frage, wieso man angesichts der Folgen überhaupt noch eine Autobahn bauen möchte.
Anschließend wurden verschiedene Fragen von der Bürgermeisterin beantwortet.

- Warum bekommt der Bauer für die Flächen unter der A49 etwa ein bis zwei Euro pro Hektar, während es beim Gewerbegebiet fünf bis sieben Euro gibt? Ist das gerecht?
=> Für Enteignungen gibt es einen definierten Prozess zur Festlegung des Preises. Beim Gewerbegebiet hingegen erfolgt der Verkauf freiwillig, und der Preis wird von den Stadtverordneten festgelegt.
- Wurden die Sperrungen von fast allen Feldwegen bei Dannenrod und der Bau des Lagers genehmigt?
=> Ja, das ist nur eine einfache Formalität.
- Warum erscheint die Bürgermeisterin bei JA49 auf der Homepage, obwohl sie sich neutral gibt?
=> Das würde sie heute nicht mehr machen. Damals habe sie im Kreistag für die A49 gestimmt, weil sie größere Vorteile als Nachteile sah und hat sich deswegen an der Aktion beteiligt.
- Warum hat die Stadt zu den Problemen durch den Autobahnbau keine Stellungnahme abgegeben?
=> Das ist nicht Aufgabe der Stadt, da die Stadt nicht für den Autobahnbau verantwortlich ist.

Wie auch beim letzten Auftritt der Bürgermeisterin gab es manche Buhrufe von Demonstranten, denen die Äußerungen nicht gefielen.

Nach den Redebeiträgen zogen die Demonstranten durch die Frankfurter Straße bis zum Kreisel am Rande der Altstadt. Dort gab es eine besondere Aktion: Der Weihnachtsbaum im Kreisel wurde mit Stücken von Absperrband und Sprüchen wie "Keine A49", "Danni bleibt", "Ihr seid nicht allein" oder "Wald statt Asphalt" geschmückt. Außerdem wurde ein Lied mit der Zeile "Oh Danny Boy" vorgespielt.

Als die Aktion am Kreisel beendet war und die Demonstration in die Marburger Straße weiterziehen sollte, wurde gegen 17:25 Uhr der Gefängnisbus in der Berliner Straße entdeckt. Dieser ist wahrscheinlich in Dannenrod mit Aktivisten beladen worden. Die Demonstranten stellten sich vor den Bus und forderten die Freilassung der Gefangenen.

Etwa eine Viertelstunde später verkündete der Veranstalter, dass die Versammlung nun offiziell aufgelöst wäre und man am besten als "Spontandemo" den Rest der Strecke zur Stadthalle laufen solle, da mit einer baldigen Räumung zu rechnen ist. Eine Gruppe von Polizisten in voller Schutzkleidung rückte an, während sich die Demonstranten auf den Weg in die Marburger Straße machten. Der Bus fuhr gegen 17:44 nach links ab.

Während des letzten Stücks der Strecke zur Stadthalle erzählte eine Frau, dass sie von der Polizei angemacht worden sei, dass sie hinter dem Polizeifahrzeug bleiben solle. Sie war vor dem Fahrzeug gelaufen, weil es nicht so richtig voranging.
Ein wenig später beschwert sich ein Polizist, weil sie zu laut einem Anwohner, der die Demonstranten gerne abführen lassen würde, wiedersprochen habe. Sie kannten jedoch den betreffenden ältern Herrn und wollte es sich nehmen lassen, ihm zu widersprechen. Der Polizist wollte der Frau einen Platzverweis erteilen, worauf sie sagte, dass sie ja gehen würde, wenn es ihr nicht verboten worden wäre, vor dem Polizeifahrzeug zu laufen.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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