Der erste Frost | Frost | Gedankenbild

Früh am Morgen zieht es mich raus. Die Sonne taucht das Morgenlicht in ein warmes leuchtendes Rot. Warm ist es aber nicht. In der Nacht hat Väterchen Frost die Gräser in der Aue mit leichtem Reif überzogen. Aus der Bieber steigt leichter Nebel, der an den langen abgestorbenen Halmen der Uferpflanzen emporzieht. Der Nebel ist wie Zuckerguss. Kaum trifft er einen Halm, wird dieser dicker und dicker mit Eiskistallen besetzt. Man kann dem Reif beim Wachsen zusehen. In den Obstbäumen hängen jetzt die letzten nicht geernteten Äpfel. Auch sie sind jetzt kandiert. Im leichten Nebel stehen Kühe auf der Weide. Auch sie hat Väterchen Frost nicht verschont. In ihrem Winterfell hängen kleine Kristalle, jedoch bei Weitem nicht so viele. Die Tiere dampfen. Es scheint ihnen nicht viel auszumachen. Aus ihren Nasen kommen weiße Nebelschwaden wie der Rauch aus einem Schornstein. Pulsierend, wie der Atem der Tiere. Wenn man die nette Art der Rinder nicht kennt, könnte man denken sie seines der Hölle entsprungen.
Die Morgensonne taucht das ganze in ein besonderes Licht. Das Fell der Tiere beginnt zu funkeln. Das verbliebene Herbstlaub leuchtet besonders schön mit den Kristallen. Dort, wo die Strahlen der Morgensonne den Boden küssen, verschwinden nun langsam die Spuren einer eisigen Nacht. Die Farben der Natur werden leuchtender und der Nebel verschwindet. Ein paar Gänse fliegen dem Morgenrot entgegen und begrüßen den neuen Tag. Den Tag begrüßen mit all dem, was er uns bringt. Uns auf das freuen was wir erleben dürfen. Einen Morgen, andem euch eure Morgensonne langsam euer Sorgen, Ängste oder gar Trauer behutsam wegküsst. Ich wünsche euch so ein Morgen, andem ihr euren Tag freudig begrüßen könnt.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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