Hallo, mein Name ist Schafstelze
Ich habe diese Knipserin in der Lahnaue entdeckt und mich richtig positioniert, gezwitschert, kurz geflogen und wieder positioniert. Man, manche Menschen brauchen aber auch lang um uns zu sehen. Alle machen Fotos von den Blumen im Kornfeld. Was solls, sie hat mich ja gesehen und jetzt darf ich mich vorstellen. Ich habe den Namen Schafstelze. Meine Verwandte, die Bachstelze seht ihr öfters als mich, da sie sich auch in eure Gärten verirrt. Ich mag es lieber auf der Kuh oder Schafweide mein Futter zu suchen. Insekten, Fliegen, Spinnen und Würmern werden von den großen Tieren aufgescheucht und landen dann in meinem Schnabel. Ich liebe Feuchtgebiete sowas wie die Lahnaue. Da wo kleine Bäche und Flüsse sind, die Wiesen immer grün sind, da gibt es nun mal fette Beute. O.K ich rede nur vom Essen. Jetzt mal was zu meinem Gefieder. Ich bin fast so groß wie die Bachstelze aber eben nur fast. Da wo die Bachstelze weiß ist, kann man bei mir ein leuchtendes Gelb sehen. Mein Kopf ist Grau bis Blau mit einem weißen Augenstrich, einen schwarzen Schnabel, einen weißen Kehlfleck. Ich habe wunderbar lange schwarze Beine. Also ich behaupte, ich bin schön bunt. Mein Gesang ist nicht so berühmt. Man muss ja auch nicht alles können. Ich brüte am Boden, von Mai bis Juli manchmal sogar zwei mal. Ich brauche die langen Grashalme die mein Nest am Boden verstecken. Da liegt dann auch schon mein Problem. Oft werden die Wiesen in dieser Zeit gemäht und mein Nest zerstört.
Selbst an den Rändern von Bächen wird oft gemäht, was ich nicht verstehe. Wo soll ich denn mein Nest bauen? Mein Nest besteht aus Grashalmen und Moos. Ausgepolstert wird mit Tierhaaren, ich mag eben Schafe und Kühe. Die liefern toll weiches Polster für mein Nest. Wenn meine Küken geschlüpft sind, mein Nest die Mähzeit überlebt hat, geht es gleich weiter mit dem Überlebenskampf. Das Wiesel und der Fuchs sowie einige Greifvögel finden meine Kinder einfach zum Fressen lecker. Dazu kommt noch das wir auch zu den Zugvögeln gehören, die manchmal in den Netzen der Menschen landen. Wir Überwintern in Afrika, und wenn wir den Weg über das Mittelmeer geschafft haben, stehen da Netze. Leute unser Leben ist nicht leicht, aber wir Schafstelzen schaffen es irgendwie. Am besten könnt ihr uns beobachten, wenn wir auf einer Weide neben den Weidetieren herlaufen und Insekten fangen. Unser Nest werdet ihr kaum finden, da wir das gut verstecken. Also, ab in die Aue, an den Bach oder den See, wo Weidetiere unser Futter aufscheuchen. Dann könnt ihr Fotos von uns machen.
Wenn ihr uns bei der Brut helfen wollt, lasst die Gräser an den Bachläufen und an Wegrändern stehen. Lasst die Hunde nicht unsere Jungen erschrecken, und bleibt selber auf den Wegen. Verwendet weniger Insektenschutzmittel in der Landwirtschaft. Damit könnt ihr uns helfen. Ich sage schon mal Danke dafür.
Bürgerreporter:in:Nicole Freeman aus Heuchelheim |
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