Der Wiesenbocksbart ist ein Wildgemüse der Antike, eine Heilplanze und die Riesenpusteblume

Wiesenbocksbart
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Er wächst in Wiesen, an Feldwegen und in naturnahen Gärten, die über mitteltiefe Lehmböden verfügen. Durch seine Pfahlwurzel braucht er etwas Platz in der Tiefe. Er bevorzugt einen trockenen und nährstoffreichen Boden und volle Sonne. Archäologische Funde belegen, das diese Pflanze wohl einmal eine Nutzpflanze war. Der Wiesenbocksbart wurde als Gemüse in der antiken Küche verwendet. In Pompeji fand man die Abbildung der Pflanze in einem Wandfresko. Im Vordergrund dargestellt die Wurzel. Jedoch kann man die ganze Pflanze nutzen. die Blüten für Salat, die Blätter wie Spinat und die Wurzel ist der Vorgänger der Schwarzwurzel.
Nur die Samen sollte man nicht Essen. Den Anbau der Pflanze als Nutzpflanze kann man bis in das Jahr 1500 belegen. Danach wurde der Wiesenbocksbart von der Schwarzwurzel verdrängt. Heute ist er eine schöne Wiesenblume, die noch immer in der Naturmedizin ihre Verwendung findet. Der Wiesenbocksbart hat eine schweißtreibende Wirkung. Er ist Harn fördernd und blutreinigend. Präparate aus der Heilpflanze finden sie in der Apotheke in Form von Tabletten oder Tee. Einige Köche haben das Wildgemüse wieder entdeckt, aber es ist eben eine Nische, dieses Wildkräuter-Wildgemüse kochen.
Die großen gelben Blüten sind schon auffallend in einer Wiese. Nur wer morgens früh unterwegs ist, bekommt sie zu sehen. Von Sonnenaufgang bis mittags, und nur bei gutem Wetter öffnet der Wiesenbocksbart seine Blüte für Biene Hummel und Schwebfliege. Aus diesem Grund kennen ihn einige auch als Morgenstern oder Hasenbrot. Den Namen Wiesenbocksbart hat er wegen dem Aussehen der geschlossenen Blüte. Die unteren Blütenblätter sind grünlich und hüllen die gelben Blütenblätter förmlich ein, wenn die Zeit oder das Schlechtwetter kommt. Unter diesen Schutzschirm passen nicht alle Blütenteile. Ein Rest schaut ähnlich wie ein Ziegenbärtchen oben raus. Ist die Blüte verblüht entwickelt sich eine wunderschöne Pusteblume. Die Größe lässt Kinder von einer Riesenpusteblume sprechen. Diese leuchtende Blüte thront auf einem einfachen Halm. Die Blätter schauen aus wie normales Gras. Ohne Blüte ist der Wiesenbocksbart kaum zu erkennen. Auch wenn er keine Nutzpflanze wie die Schwarzwurzel mehr ist, gehört er in den naturnahen Garten, in Wiesen und Feldraine, wo er für unsere Insekten eine wichtige Nahrungsquelle ist. Wenn ihr ihn als Gemüse einmal probieren wollt, besorgt euch Samen und lasst ihn in eurem Garten wachsen. Bitte nicht aus der Natur entnehmen!
Blütezeit ist von Mai bis Juli, Erntezeit bis September.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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