3.Oktober 2010 in Marienborn

Der Wende Trabi mit Mauerbrocken
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Im Frühjahr 1990 begann die Partnerschaft der Freiwilligen Feuerwehr Koldingen mit der Freiwilligen Feuerwehr Niederndodeleben (Schnarsleben).
Niederndodeleben hat ca. 4215 Einwohner und liegt 5 km von der Landeshauptstadt Magdeburg (Sachsen-Anhalt) entfernt.
Aus diesem Anlass haben sich Vertreter beider Wehren am 3. Oktober 2010 an der Gedenkstätte der deutschen Teilung Marienborn zu einer Besichtigung am Vormittag getroffen. Anschließend hatte man am Nachmittag in gemütlicher Runde im Hofcafe Eimersleben einen schönen Tagesausklang gehabt.

Marienborn kannten einige vorher nicht, andere Teilnehmer konnten dafür von beiden Seiten von ihren Grenzerfahrungen berichten.
Bei der Führung durch die Anlagen hat man viel Neues erfahren. Die Förderbänder, auf der die Reisepässe mit den KFZ-Scheinen transportiert wurden sind immer noch funktionstüchtig und wurden auch vorgeführt. Nachdem die Vorgehensweise erläutert wurde, wissen wir jetzt, warum man so lange in der KFZ Schlange warten musste. Jedes Fahrzeug wurde mit speziellen Mikrofonen abgehört, die Fahrzeuge in bestimmten Boxen durchleuchtet und durchsucht, Informationen von Überwachungsleuten auf der Transitstrecke zu den Checkpoints weitergegeben. Das Ungute Gefühl das man damals hatte wurde hier nachtäglich bestätigt.
Alle Überwachungssysteme und Gebäude sind noch heute durch ein unterirdisches Tunnelsystem verbunden. In den Tunneln waren auch Meterweise Aktenordner über jede Reisende Person gestapelt. Die Angst des totalitären Systems vor den Bürgern war übergroß. Auf dem Hauptwachturm hatte die ganze Überwachungsmaschinerie mit Schaltpulten und Monitoren den Hauptleitstand des Überwachungsstaates vor Ort. In Sekunden konnte man den kompletten Grenzübergang total mit Barrieren blockieren. Die vielen Scheinwerfer und Apparaturen hatten einen riesigen Stromverbrauch, der über ein spezielles Kraftwerk verfügte. Fiel dieses aus, stand ein Ersatzgenerator bereit. Die Menge an Soldaten, Personal und Wachmannschaften hatten in der Nähe in einigen Kasernen leben müssen. Für die alliierten Truppen waren die Sowjetischen Soldaten zuständig.
Seit dem 3. Oktober ist das alles Geschichte. Damit man diese aber nicht vergisst, ist die Gedenkstätte der deutschen Teilung Marienborn mehr als ein muß. In dem Museum selber kann man u.a. auch original Fernsehaufnahmen der Zeit von den Protesten bis Herrn Schabowski, der Aktuellen Kamera und der Tagesschau ansehen.

Am 3.Oktober fand am Vormittag auch ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Gelände statt,
bei dem Herr Joachim Gauck die Predigt hielt.
Völlig unspektakulär konnte man sich danach mit dem ehemaligen DDR-Bürgerrechtler treffen und unterhalten. Genauso wie wir es mit unseren Feuerwehrkameraden aus Niederndodeleben taten.
Vor über 20 Jahren war das noch unvorstellbar.

Anmerkung: Vier Bilder sind von R. Mönkemeier

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Mücke aus Pattensen

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