Brunnen in Hannover
Märchenhaft - Hänsel-und-Gretel-Brunnen in der List
"Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald...", heißt es im alten Kinderlied. Wir haben die Geschwister aus dem Märchen der Brüder Grimm nicht im Wald (der Eilenriede) getroffen, sondern in der List. Nur ein paar Schritte von der trubeligen Lister Meile entfernt entdecken wir Hänsel und Gretel als Brunnenfiguren in der Lister Straße.
Seit 1912 steht hier der Brunnen an der Rückseite des Bahlsen-Stammhauses. Der Bildhauer Georg Herting schuf die Geschwister ursprünglich aus Terrakotta. Die heutigen Figuren wurden von Kreutzmann Mitte der 1950er Jahre erneuert. Sie schauen, wie schon die Originale, etwas ängstlich mit gesenktem Blick zur Hexe im Kinderfries, der das Bahlsen-Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite schmückt. Beschützend legt Hänsel seinen Arm um seine Schwester. Ob die beiden schon ahnen, was ihnen bevorsteht? Herting hat auf jeden Fall außergewöhnliche Brunnenfiguren geschaffen, die perfekt an diesen Ort passen.
Auch an der Fassade des Bahlsen-Stammhauses zur Podbielskistraße hin sind Werke von Herting zu finden - er begann den Wandbrunnen mit der Wasserträgerin, der von Bernhard Hoetger 1920 vollendet wurde. Und hier tragen seit über 100 Jahren seine Brezelmänner den güldenen Leibniz-Keks.
Werke des Bildhauers Georg Herting (1872-1951) gibt es aber nicht nur rund um das Bahlsen-Stammhaus in der List. Er schuf unter anderem auch den Sämann auf dem Duve-Brunnen, der erst auf dem Neustädter Markt stand und seit Beginn der 1950er Jahre die Verkehrsinsel am Leibnizufer schmückt. In Linden erinnert das von Herting erschaffene Denkmal an Johann Egestorff. Der "Kalkjohann" genannte Unternehmer zählte zu seiner Zeit zu den bekanntesten Industriellen in und um Hannover.
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Katjas Brunnenbilder
Bürgerreporter:in:Katja Woidtke aus Langenhagen |
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