Im Gemeindehaus der Matthäi-Kirche wurde über die Rettung des Abendlandes diskutiert
Ein schönes Jubiläum: Die Matthäi-Kirche lud heute Vormittag (26. März) nun schon zum 25. Mal zu ihrem traditionellen Jahresempfang in ihr Gemeindehaus an der Loccumer Straße in Wülfel. Als Gastredner sprach in diesem Jahr Dr. Petra Bahr, die neue Landessuperintendentin der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Im Lutherjahr – es wird der 500. Jahrestag der Reformation gefeiert – hätte man eigentlich irgendetwas über Martin Luther als Thema des Referats erwartet. Stattdessen wählte Dr. Petra Bahr das Motto "Abendland retten – aber richtig!“
Gut, der Bogen zu dem ehemaligen Augustinermönch, der zum geistigen Vater der evangelischen Kirche werden sollte, wurde trotzdem geschlagen. Der Begriff „Abendländer“ für „Okzident“ findet sich zwar erstmals 1529 bei einem gewissen Kaspar Hedio, ebenfalls ein deutscher Reformator, den unter anderem in Basel und Straßburg wirkte. Martin Luther prägte in seiner Bibelübersetzung dann dafür den Ausdruck „Abend“. Diese mehr poetische Bezeichnung konvertierte in jüngerer Zeit mehr hin zu einem politischen Kampfbegriff, Stichwort „Rettung des Abendlandes“ oder „Untergang des Abendlandes.“ Dr. Petra Bahr: „ Es lohnt sich, den Begriff Abendland gegen dies apokalyptische Vision zu retten.“ Das Abendland sollte vielmehr, so Dr. Bahr weiter, „als Reich der Ideen betreten“ werden, „das sich nicht durch seine Feinde definiert.“
Es war wieder eine ganze Reihe von Gästen aus dem Stadtbezirk gekommen, die Pastorin Heike Scheiwe und die Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Heidegret Zielinksi, begrüßen konnten. Unter den Besuchern war auch Ratsfrau Christine Ranke-Heck (SPD). Die frühere Bezirksbürgermeisterin bedankte sich ganz besonders bei der Referentin, sie habe durch den Vortrag „einiges Neue erfahren“.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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