Damals in Döhren: In einer Eckkneipe entstand die Idee zum Grünen Faden
Seit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere Leser selbst noch an die damaligen Ereignisse.
An einem Freitag im Mai 1983 bekam der „Rote Faden“ in Hannovers City eine grüne Konkurrenz. Ab 9:45 Uhr begannen an jenem Tag zwei Mitarbeiter der Stadt Hannover, einen grünen Strich am Döhrener Turm auf das Pflaster zu malen. Begleitet wurden sie von Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Döhrener Vereine (AFDV) und einem Fernsehteam, dass die Aktion für die Nachwelt aufzeichnete. Der „Grüne Faden“ führte (und führt nach einer Erneuerung mittlerweile wieder) zu interessanten Punkten im Stadtteil Döhren. Der damals 601 Jahre alte Döhrener Turm erhielt die Nummer 1, insgesamt 43 Zielpunkte steuert der Faden an. Dazu gab es ein kleines Heftchen mit Erläuterungen und Bildern (dessen Text der Autor dieser Zeilen verfassen durfte).
Die Idee zu diesem „Grünen Faden“ wurde ungefähr zehn Wochen zuvor in einer Eckkneipe ausgetüftelt, als weiteres Puzzleteil für die ganzjährige 1000-Jahr-Feier des Stadtteils 1983. „Was für die City der Roten Faden, dass sollte für Döhren, das schließlich von Wald, Wasser und Wiesen umgeben ist, der Grüne Faden sein“, erläuterte seinerzeit der damalige AGDV-Vorsitzende Siegfried Hebestreit.
Ein 4,5 Kilometer langer Spazierweg entstand. August Kruse von der AGDV bot dann in der Folge Spaziergänge entlang dieses Fadens an und plauderte dabei aus der Geschichte des Stadtteils. Ganz wurde in jenen Maitagen übrigens der Faden nicht fertig. Ungefähr in Höhe des damaligen 6. Polizeireviers (nach mehreren Organisationsreformen heißt es heute Polizeiinspektion Süd) ging den städtischen Arbeitern die grüne Farbe aus. Der Rest des Fadens wurde deshalb erst mit einiger Verzögerung fertiggestellt.
Im Laufe des Jubiläumsjahres 1983 führte August Kruse von der AGDV immer wieder Gruppen entlang des grünen Fadens und hatte dabei viel aus Döhrens Historie zu erzählen.
PS: Die Gesichter der städtischen Mitarbeiter und des Fernsehteams habe ich vorsichtshalber gepixelt. Damals hatten sie zwar nichts gegen die Aufnahmen und einer Veröffentlichung in der Zeitung, aber myHeimat gab es ja noch nicht.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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