Damals in Döhren: Als der Döhrener Turm gerettet wurde.
Seit den 70ger Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im späteren Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere Leser selbst noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich gar auf den Bildern wieder.
Der Umgang der Stadt Hannover mit historischen Bauwerken ist beklagenswert. Vieles wurde ohne Not vernichtet (Tränenburg, Wasserkunst, Friderickenschloss). Auch um seine alten Landwehrtürme kümmerte sich die Stadt nicht so recht. Heutiges Beispiel: Der Pferdeturm.
Auch der Döhrener Turm an der früheren Stadtgrenze zu Döhren verfiel langsam. Doch 1975 zeigte eine Familie aus Waldhausen Gemeinsinn. Sie renovierte auf eigene Kosten den Döhrener Turm und bekam dafür einen kostenlosen Mietvertrag für die Turmräume. Zwar äußerten nach einem alten Bericht der damaligen Neuen Hannoverschen Presse die Döhrener Sozialdemokraten seinerzeit Kritik an dem Arrangement. Aber auch die Genossen sind inzwischen längst mit dem Projekt versöhnt. Vor einigen Jahren zeichnete sogar Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck die inzwischen leider verstorbene Retterin des Turmes Christel Wiedemann mit Ehrennadel und -urkunde besonders aus.
Als 1975 der Döhrener Turm nach der Renovierung wieder betreten werden konnte, war dies Anlass für ein kleines Fest. Der Musikzug der Schützen spielte auf und viele Menschen schnupperten neugierig zum ersten Mal in ihren Leben die Luft im inneren des alten Wehrturms.
PS: Um kritischen Anmerkungen vorzubeugen: Natürlich steht der Döhrener Turm nördlich der alten Stadtgrenze noch in der Südstadt. Aber vom Herzen her gehört die Befestigung den Döhrenern.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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