Döhrener Traditionsfleischerei schließt zum Ende des Monats Mai
In Döhren geht ein Stück Stadtteilgeschichte zu Ende. Der Traditionsbetrieb der Fleischerei Eikemeier wird zum Ende dieses Monats seine Pforten schließen. Dann ist eine der wenigen letzten im Stadtteil verbliebenen Schlachtereien nun auch verschwunden. Hans-Hermann Eikemeier gibt seine Metzgerei aus Altersgründen auf. Der Partyservice wird allerdings von seinen Töchtern fortgeführt.
Seit 1914 gibt es am Fiedelerplatz, Ecke Bernwardstraße schon den „Treffpunkt des guten Geschmacks.“ In jenem Jahr, als sich das deutsche Kaiserreich mit viel Patriotismus und Kriegsgeschrei auf den Weg in seinem Untergang aufmachte, gründete der Schlachtermeister Hermann Eikemeier hier seinen Fleischereibetrieb und versorgte die Döhrener mit leckeren Wurst- und Fleischwaren. Damals war das Geschäft allerdings nicht so groß wie heute und beschränkte sich auf einen kleinen Eckladen. Als ich noch jung war, befand sich links davon noch ein "Tante-Emma"-Lebensmittelladen, der von einer Frau Kaiser und ihrer Tochter betrieben wurde (dieses Geschäft zog später in eine frühere Bäckerei an der Ecke Fiedelerstraße/Wichmannstraße); auf der Seite zur Bernwardstraße hin war, soweit ich mich erinnere, ein Schuster.
Als Fraktionsvorsitzender der SPD im Bezirksrat Döhren-Wülfel sei mir diese Stellungnahme erlaubt: „Döhren verliert einen weit über die Stadtbezirksgrenzen hinaus renommierten Betrieb, in dem auch ich immer gerne Kunde war. Für das Geschäftsviertel um den Fiedelerplatz herum ist die Geschäftsaufgabe eine kleine Katastrophe. Es bleibt zu hoffen, dass in dem Laden der bisherigen Fleischerei ein neuer Betrieb eine Heimat findet, der ebenso viele Menschen zum Einkaufen nach Döhren lockt wie bislang das Unternehmen von Hans-Hermann Eikemeier.“
Ob und wenn ja, welcher Gewerbetreibende in das bald leerstehende Ladenlokal ziehen wird, ist noch nicht bekannt.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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