Die Ermittlungen sind zu Ende - Obentrauts Ende - endgültig?
Ich nehme es mal vorweg: Wenn das nun sein Ende ist, dann hat es kein besonders gutes Ende für Michel Obentraut gegeben!
Wir hatten seine Grabstätte vor zwei Wochen in der Marktkirche gesucht und davon berichtet. Danach sollen im Boden der Marktkirche gefundene Knochen in die Kreuzkirche nach dem Krieg verbracht worden sein.
Heute nun war Gelegenheit, das zu ermitteln. Axel LaDeur konnte heute ca 30 Menschen begrüßen, die sich für die unterirdische Kreuzkirche interessierten. Erstaunt hörten alle, dass Kirchen entstanden sind, weil man sterblichen Überresten von Menschen einen Ort geben wollte. Als diese ersten "Hütten" nicht mehr ausreichten, "erfand" man die Reliquien, mit deren Hilfe man neue Orte und später Kirchenräume schaffte. Die Toten wurden im Boden der Kirche eingegraben und mit einer Grabplatte versehen. Die Phantasie der Teilnehmer konnte man in den Gesichtern sehen, als von Gottesdiensten von mehr als 3 Stunden die Rede war und Menschenmassen in den Kirchen und von den Ausdünstungen der Toten unter ihnen.
Damit glaubten wir gut vorbereitet zu sein, als es in die Tiefe der 1333 - also noch vor der Marktkirche fertig gestellten Kreuzkirche - ging. Hier hatte sich aber einiges verändert. Die ehemaligen "Grabkammern" waren nur noch zum Teil zu erkennen, sie waren schon vor langer Zeit einer damals einzigartigen Fußbodenheizung zum Opfer gefallen. Aber auch der Krieg hat seine Spuren hinterlassen. Wir standen gemeinsam in einer ehemaligen Gruft - allerdings bei Licht und mit wesentlich weniger Menschen, als dieses zu Kriegszeiten der Fall war. Es wurde sehr still in dieser Gruft. Unser Weg ging weiter an kleinen und ganz kleinen Gruften. Dann kam ein Gitter.
Dahinter nun befinden sich Knochen. Menschliche Knochen. Sie liegen als wirrer Haufen durcheinander. Vor Aufregung vergaß ich, die Kamera beim Licht der Taschenlampe auf das Gitter zu stützen, um die Aufnahmen nicht zu verwackeln.
Das soll es nun gewesen sein? Irgendwelche davon sind von Michel Obentraut?
Irgendwie konnte mich auch nicht aufheitern, dass wir noch solche Kleinodien wie die Altarplatte als Reliquienschatz und die Grabplatte der Familie Grupens im Altarraum fanden.......... .
Irgendwie ein trauriges Ende.
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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