Der Beliebigkeit preisgegeben.
Damals war es…..
Viele Jahre eröffnete Walter Schmalstieg den Weihnachtsmarkt. Man ging da hin, obwohl jedeR wusste, was er sagen würde, denn der Inhalt seiner Eröffnungsrede glich spätestens im dritten Satz dem des Vorjahres.
Das wurde geändert – weil nicht mehr zeitgemäß – als Walter Schmalstieg nicht mehr da war. Nun gibt es einen Smaltalk mit wichtigen und weniger wichtigen Menschen. Die Fragen beziehen sich aufs Weihnachtsfest.
Und dann, ja dann kam dieses Jahr Mary Roos. Pressetrubel – Zuschauer sind Nebensache. Dann konnte man nur noch fliehen. Die Bässe dröhnten und irgendwo waren dann die alten Lieder zu hören, die eben Mary Roos ausmachen. Wenn man die Augen schloss, so konnte es auch eine Senioren-Disko sein, die gerade begann oder ein Schützenfest oder ………. . Jedenfalls kein Weihnachtsmarkt.
Einige flüchteten in die Marktkirche. Dort wurden sie von einem „Kyrie“ gesungen von ganz jungen Stimmen irgendeines Chores, der dort gerade übte, begrüßt. Eine Erholung nach der Bassorgie.
Wer sich an den Trauben der Mary Roos-Fans vorbeimogelte, konnte auch zum Finnischen Dorf gelangen. Dort ist wieder eine heimelige Atmosphäre gestaltet.
Das neue historische Weihnachtsdorf war trotz Eröffnung noch nicht fertig. Macht aber nichts, es ist so beliebig wie die Musik zur Eröffnung. Wüsste man nicht, dass es ein Teil des hannoverschen Weihnachtsmarktes ist, so könnte es auch irgendein Jahrmarkt irgendwo in Deutschland sein. Das Angebot ist so, wie auf allen diesen kommerziellen, historischen Märkten rund um das Jahr.
Etwas versöhnt die Tatsache, dass nun das Hohe Ufer mit einbezogen ist und man so direkt auf den schönen Blick auf die Marktkirche gestoßen wird. Der Winterwald dient ebenfalls ein wenig der Versöhnung.
Wie schön sind da die kleinen Weihnachtsmärkte in der Region, auch wenn sie meistens nur ein Wochenende sind und regionale Angebote haben oder gerade deswegen??!
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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