MENE-OeKUMENE - oder: „Wenn wir uns einig sind, haben wir alle in der Hand!“ Teil 3
MENE-OeKUMENE - oder: „Wenn wir uns einig sind, haben wir alle in der Hand!“ Teil 3
Teil 3:
Dann 1968 die religionspädagische Ausbildung in einem reichlich knöchernen evangelischen Stift, die 68er-Stimmung bereitete den alten Knochen in der Stiftsleitung erhebliche Kopfschmerzen. Noch heute staune ich, wie der Diakon meiner Kinderzeit so ein freier und gradliniger Mensch bleiben konnte, der doch durch diese Ausbildung im selben Haus gegangen ist... Konfessionen spielten keine ausgesprochene Rolle. 1972 aber komme ich zu meiner ersten Dienststelle, ein echtes Kuhkaff direkt an der Stadtgrenze zu Hannover, zweimal im Jahr richtig fett mit den Hochwassern der Leine umgeben, dann nur auf einer Straße zu erreichen. Der Vorhof zum Paradies, und schon wenigen Wochen nach dem Amtsantritt eine Einladung zum „ökumenischen Gesprächskreis“ - Neuland! Ein fröhlicher katholischer Priester und sein genauso lebensoffenes lutherisches Pendant sind die Motoren. Die „Nonne auf der Tonne“ wird als Lied bekannt und die beiden laden sich zu Fasching gegenseitig in die Bütt ein. Zu Neujahr kommt der Priester aus dem Nachbardorf herüber und schenkt der evangelischen Gemeinde als Gruß zum Neuen Jahr eine Jahreskerze – eigentlich die Taufkerze. Die neue katholische Kirche soll eingeweiht werden, als Geschenk des Partners wünscht man sich den Kelch für die Eucharistie, der Wunsch wird erfüllt und noch heute wird dieser doch eigentlich gemeinsame Kelch bei der Messe auf den Tisch des Herrn gestellt.. wir treffen uns zu gemeinsamen Wochenenden am Deister und wie selbstverständlich wird die Sonntagsandacht mit „Abendmahl“ gemeinsam gefeiert.
Bürgerreporter:in:Christel Pruessner aus Dersenow |
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