Burgen und Schlösser
Das Leineschloss in Hannover

Die Schlossfassade zur Leine hin erinnert eher an einen Barockstil.
  • Die Schlossfassade zur Leine hin erinnert eher an einen Barockstil.
  • hochgeladen von Jens Schade

Das Leineschloss, in dem heute das niedersächsische Parlament untergebracht ist, ist eine klassizistische Schlossanlage . Ursprünglich stand hier ein 1291 gegründetes Minoritenkloster. Das Kloster wurde erst zu einem Schloss umgebaut, genauer bis auf die einstige Klosterkirche abgerissen. Das Leineschloss – seinen Namen hat es vom benachbarten Fluss Leine erhalten - geht damit nicht auf eine frühere Burganlage zurück. Zwar hatten die Welfenherzöge schon einmal Burgen im Bereich der Alt- und Neustadt von Hannover, die sind aber schon lange verschwunden. Die Burgstraße erinnert an den einstigen befestigten Hof, aus dem später der Ballhof hervorging. Schräg gegenüber vom Beginenturm in der Calenberger Neustadt lag die Burg Lauenrode.

Weil Hannover eine gut ausgebaute Stadtbefestigung vorwies, machte Herzog Georg von Calenberg 1636 – mitten im 30jährigen Krieg – Hannover zu seiner Residenzstadt. Dafür musste das Kloster fallen und ein Schloss her. Wegen der desolaten wirtschaftlichen Lage mitten in einem verheerenden Krieg wurde es 1637 zunächst ein bescheidenes Fachwerkgebäude. 1660 sollte dann übrigens im Schloss der spätere britische König Georg I. geboren werden.

Es gab viele bauliche Veränderungen im Laufe der Zeit. Besonders bedeutend war die Umgestaltung im 5. Bauabschnitt durch den Hofarchitekten Georg Ludwig Friedrich Laves. Er machte das Leineschloss zu einem repräsentativen Bau für das neue Königreich Hannover. Auf Laves geht auch der klassizistische große Portikus (Säulenvorbau) an der Leinstraße mit sechs korinthischen Säulen und einem flachen Dreiecksgiebel zurück.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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