Bauernpräsident Sonnleitner im Interview
Idylle oder Industrie: Wo steht die deutsche Landwirtschaft? Gerd Sonnleitner (59), Präsident des Deutschen Bauernverbandes, hat sich den Fragen des Redakteurs Dirk von Werder gestellt. Am 20. Juni erschien das Interview in den Heimatzeitungen von HAZ und NP.
Meiner Meinung nach stehen darin ein paar interessante Aussagen, über die eine Diskussion sich lohnen würde.
Zu den Nachwirkungen des Milchstreiks. Dort hatten sich zahlreiche Bauern beteiligt. Vom erreichten Ergebnis profitieren nun aber alle: "Daher appelliere ich nachdrücklich, Verständnis für die jeweils andere Seite aufzubringen. Es darf nicht zum Krieg auf den Dörfern kommen, sonst verlieren alle."
Zu Biogasanlagen: "Ob Lebensmittel, Naturerhaltung oder Energie - Landwirte tragen heute zur Lösung der weltweit größten Probleme bei. (...) Über Fruchtfolgen, nicht über Monokulturen wird die Bodenfruchtbarkeit verbessert - dies ist das Ziel jedes verantwortungsbewussten Landwirts. Die Sorge, dass der Boom von Biogasanlagen zu einer Verarmung an Artenvielfalt führt, besteht daher nicht."
Zum drohenden Fachkräftemangel: "Wir brauchen dringend qualifizierte junge Menschen, die als Arbeitnehmer in die Landwirtschaft einsteigen. Das Klischee, dass Landwirt ein antiquierter Beruf ist, stimmst schon lange nicht mehr."
Zum Handel von Lebensmittel an den internationalen Terminbörsen: "Die Spekulation an den Agrarmärkten verstärkt die Marktausschläge und ist deshalb so überflüssig wie ein Kropf. Dies ist unverantwortlich, da Agrarkrisen erwachsen könnten, die fatale Folgen für viele Menschen weltweit haben würden."
Bürgerreporter:in:Robin Jantos aus Hannover-Mitte |
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