Auf „eigene Faust“ durch die Schweizer Alpen! - mit dem Zug!

TIRANO - Endstation der Berninabahn und Zollstation - Einreise in die EU
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Auf „eigene Faust“ durch die Schweizer Alpen!
Warum eigentlich nicht?

Unser Einkommen erlaubt es nicht, dass wir eine dieser immer wieder angebotenen sagenhaften Sonderfahrten auf der Schiene durch die Schweizer Alpen zu wagen... Und doch haben wir es schon Ende der 90er Jahre geschafft. Die Fahrt selber vorzubereiten und ganz individuell zu erleben und sie war am Ende preiswerter, weil wir uns DREI WOCHEN dieses Erlebnis Zeit nehmen konnten und nicht für vier fünf Tage! Weil wir aussteigen konnten, wo wir wollten und wir konnten auch noch einen Zug später nehmen und wir trafen die Einheimischen und kamen mit ihnen ins Gespräch!

Hast Du Mut und hast Du Lust, in eine Bilderbuchlandschaft einzutauchen? - Hier die Route und die Stationen.

Empfohlene Reisezeit für dein erste Mal: September! Der zusätzliche Lohn sind malerische Farben und durchaus schon reichlicher Neuschnee in den „Bergen“! - Wir benutzen keinen Sonderzug, sondern nur die planmäßigen Regelzüge! - Wir sind mit dem Zug angereist von Hannover (Abfahrt ca. 5.00Uhr) über Basel nach Chur! - Von dort geht es mit der Rhätischen Bahn (RhB) auf einer geradezu grandiosen Strecke zum Albula hinauf und dort durch einen langen Tunnel auf die Graubündner Seite der Schweiz. - Dieser Schienenweg zählt inzwischen zum UNESCO-Welt-Kulturerbe.
Kurz hinter diesem Tunnel umsteigen in einen Zug der Bernina-Bahn. Ab jetzt muss der „Zum-ersten-Mal-Fahrgast“ ganz tapfer sein. Sein Sehnerv wird mit einer Lawine der Schönheiten verwöhnt und das nach dem schon herrlichen „Heidi-Land“ vorher! - Unser Zug endet in TIRANO (ca. 20.00Uhr), das ist ein italienisches Städtchen direkt an der Grenze zur Schweiz.
Die Fahrkarte der Schweiz gilt bis hierher!
Hotels in allen Preislagen gibt es in Tirano (Die Bernina-Bahn zieht weltweit reisende Gäste an!)
Wir hatten uns mit Bedacht ein kleines Hotel mitten in der Stadt am Markt ausgesucht.
(1.Fahrkarte nur bis Basel kaufen und die 2.Fahrkarte für die Schweiz sollte als ein Touristenticket erworben werden (aktueller Titel ist mir nicht bekannt) oder überhaupt das Ticket online über die SBB ordern – eine Fahrkarte für das Ausland zu kaufen wird mit einem Luxuszuschlag seitens der DBAG belegt. Platzreservierungen empfehlen wir dringend.)
Am nächsten Tag Tirano entdecken; es lohnt, auch mal auf den nach Südost zeigenden Bergvorsprung oberhalb der Wallfahrtskirche „Madonna d. Tirano“ spazieren.
weiterer Tag Fahrt mit der Berninabahn nach POSCHIAVO – so italienisch sich dieser Name anhört, der Ort liegt in der Schweiz am Largo Poschiavo – bei der Herfahrt hast Du das schon alles nicht mehr aufnehmen können! - Wenn Du mal eine tolle Bündner Graupensuppe versuchen magst, dann bleib bis zum Mittag an der Station MIRALAGO, Du erlebst dort im Schatten des rückwärtigen Berges einen Lichtzauber über dem See und dann nimmst Du irgendeinen nächsten Zug und fährst weiter – vielleicht wirst Du dann feststellen, nach Poschiavo muss ich noch ein zweites Mal – Du hast dann den richtigen Riecher in der Nase, denn dieses Städtchen ist bei Künstlern europäischen Ranges ein kleiner Ruhepol!
Wie wäre es zwischendurch mit einer Fahrt zum Comer See – mit dem Zug von Tirano direkt zu erreichen! - oder mit einem Linienbus hinauf nach Teglio? Oder in den Wintersportort Bormio (Richtung Ortlergruppe)
Dann wieder eine Fahrt auf der Berninabahn hinauf nach ALP GRÜM – aussteigen sollte Dir eine Pflicht sein – dann sehen und staunen, sehen und träumen – und dabei auch staunen über den technischen Mut, hier eine Eisenbahn ohne Zahnradantrieb verkehren zu lassen und welche Lasten die den Berg herauf schleppen... vielleicht dann noch ein kurzer Trip zur nächsten Station Bernina-Hospiz – Achtung ESEL! - und die Wasserscheide in sich aufnehmen...
Du bist gewarnt: die Tage werden Dir nicht ausreichen, all das schöne näher zu betrachten, was Du allein aus dem Zugfenster aufzunehmen meinst! - Hast Du den 360°-Kehr-Viadukt bei Brusio bewusst erlebt? Eine doppelte Herausforderung haben die Techniker hier lösen müssen: Auf kurzem Raum Höhe überwinden und wegen des sehr brüchigen Fels nicht in den Berg gehen zu dürfen. Darum bekommt der Fahrgast so auch ein kleine Figurenaustellung im Kreisel geliefert.
(zB. siehe bei YouTube http://www.youtube.com/watch?v=trmiTzKj5X0)
Meine Empfehlung, nimm Dir für die Etappe Tirano zehn/vierzehn Tage Zeit, das tut Dir gut und Deinem Bilderalbum im Kopf.
Dann geht es zu zweiten Etappe. Wir fahren mit der Berninabahn wieder ganz nach Chur zurück und erleben nun die ganze Strecke mit der Sonne im Rücken, weil wir am Vormittag losgefahren sind. - Nimm die Chance wahr und steig in Chur aus, bummele ein wenig durch die schöne Stadt – vielleicht lädt sie dich damit schon zu einer nächsten Reise ein!
Es soll dann weitergehen mit einem Zug der Rhätischen Bahn nach DISENTIS, es tut sich ein ganz neuer Eindruck von der Schweiz auf, denn die Fahrt am Rhein entlang ist wegen der hohen weißen Felsen einerseits und den grünen Alpen auf der anderen Seite wirklich eine Erlebnisreise für die Augen.
Wir fanden eine Quartier bei einer Ureinwohnerin von Disentis, sie möchte uns sogar ihren PKW leihen, weil das doch die Touristen so gerne machen und sie versteht nicht, dass wir Urlaub vom Auto machen! Ein Blick in die Prospekte und Du ahnst, was Du alles in den verbleibenden sechs Tagen nicht schaffen kannst. Aber Da musst Du durch. Disentis selber mit seinem weltberühmten Kloster (es gibt eben nicht nur Einsiedeln). Mach doch auch einen Ausflug nach Andermatt - wir werden später ohnehin noch durchfahren, aber anhalten lohnt! - Auf dem Weg dahin auf Zahnradstrecken mit einem erstaunlichen Tempo – der Spruch vom langsamsten Schnellzug der Welt hat hier seine Wurzel. Die Baukunst ist wahrlich beeindruckend! Und in Andermatt vergessen ganz viele der Gäste gerne sich klar zu machen, dass genau unter ihnen die Gotthard-Eisenbahn auf ihrem Weg nach Süden durch einen fast 20km langen Tunnel fährt!
Es ist schon klar, sechs Tage Disentis werden viel zu kurz sein.
Aber wir fahren wieder gen Heimat und nehmen dazu die Strecke des Glacier-Express bis nach BRIG und auch auf diesem Weg gilt wieder – hab nicht zu viel überflüssiges Gepäck im Kopf, du brauchst den Platz für das gesehene - der Furka-Basis-Tunnel wird Dir eine gewissen Sortierpause gönnen, aber dann geht es weiter von einem Augenschmaus zum nächsten! - Mag sein, dass Du Am Ende dieser Strecke sagst, warum mache ich nicht noch Pause in Brig – zwei Übernachtungen sollten es dann aber sein. Es wäre zu schade um dieses Kleinod – wie erlebten es damals nach einem fürchterlichen Unwetter in diesem Alpenbereich. Wenig Tage zuvor stand der Schlamm noch 70cm über dem Straßenniveau am Bahnhofsvorplatz – es sah sehr sehr traurig aus!
Von Brig geht die Heimreise über Zürich – Basel wieder nach Deutschland zurück!

Auf diese Weise hatten wir bereits vorher eine Umrundung Italiens auf der Schiene erlebt – aber das wäre eine andere Einladung!
Christel Prüßner, Hannover

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es war mühsam, diesen Bericht bei MyHeimat abzulegen, drei Mal hat das System gestreikt -- zuletzt mitten in der Schlussübertragung!

Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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