Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten: Marsch durch Linden
Vom 23. bis 24. September 1933.
Rund 30000 Teilnehmer pilgern nach Hannover, um an der Reichsführertagung der Organisation „Stahlhelm- Bund der Frontsoldaten“ teilzunehmen. Die Vereinigung wurde kurz nach dem Ende des 1. Weltkriegs vom Reserveoffizier der preußischen Armee Franz Seldte, der 1933 Mitglied und Funktionsträger der NSDAP werden sollte, gegründet. Im Herbst 1923 gliederte sich noch der "Jung-Stahlhelm" an, der junge Männer im Alter von 17-21 Jahren aufnahm, eine andere Quelle nennt als Alter 18-24.
Im September 1933 war der Bund der Frontsoldaten zwar teilweise schon von NSDAP-Leuten unterwandert, trat aber überwiegend noch mit Fahnen und Symbolen des Kaiserreichs in den Farben „Schwarz-Weiß-Rot“ auf.
Wie Belege in der Fotostrecke zeigen, hisst Lindens Bevölkerung überwiegend die Kaiserreich-Fahne, nur ganz vereinzelt sind Hakenkreuz-Fahnen zu entdecken. Die „Stahlhelmer" scheinen im „roten Linden“, so genannt wegen der politischen Gesinnung seiner Bevölkerung, nur wenig Beachtung zu finden. Die Bewohner nehmen den Ausmarsch kaum zur Kenntnis, setzen den Weg zum Zielort unbeirrt fort, von Begeisterung keine Spur. Nur ein Lindener Steppke hebt den rechten Arm zum Gruß.
Im übrigen Stadtgebiet Hannovers soll es ja bei der Fahrt Hitlers zum Veranstaltungszentrum Stadthalle große Jubelszenen gegeben haben. Eine Kundgebung in den Maschwiesen beendete am 24. September 1933 die Tagung.
Schon sehr bald nach dem Jubeltag in Hannover war es mit der Eigenständigkeit des Wehrverbands vorbei. 1934 wurde er gleichgeschaltet. 1935 Verbot und Auflösung, Wiedergründung des „Stahlhelm“ im Jahr 1951.
Bürgerreporter:in:Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld |
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