Krimifest bei Decius: Mysteriöser Todesfall in der Victoriastraße

Frau Dr. Barbara Schlüter liest aus.....
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Im Jahr 1891 lebt Paul Stambrowsky mit Frau und 5 Kindern in der Victoriastraße mitten im Arbeiterviertel von Linden-Nord. Die Wohnverhältnisse sind sehr beengt, für die Familie steht neben Wohnküche und „guter Stube“ nur ein Schlafraum zur Verfügung. Das Familienoberhaupt arbeitet im benachbarten Hannover als Vorarbeiter in einer sehr bekannten Gummifabrik. Dort ist er als Schürzenjäger bekannt. Die zumeist sehr jungen Arbeiterinnen in der Vulkanisier-Abteilung können sich seiner kaum erwehren.
Eines Tages wird der Conti-Arbeiter tot in seiner Wohnung aufgefunden. Ein Mord?

Seit 6 Jahren gibt es das Krimifest in Hannover und Region. Die Buchhandlung Decius nimmt mit ihren Filialen regelmäßig daran teil, so auch am 14. September diesen Jahres. Filialleiterin Manuela Banse, Falkenstraße 10, begrüßte die Historikerin Dr. Barbara Schlüterhttp://www.dr.b-schlueter.de/startseite.html
zu einer Lesung. „Gerächter Zorn“ heißt das 250 Seiten starke Werk, das als Gesellschaftsroman angekündigt wird, aber nach Meinung des Berichterstatters durchaus viele Merkmale eines klassischen Kriminalromans aufweist.

Der Handlungsablauf des Romans beginnt etwas schleppend, werden doch die agierenden Personen und deren Umfeld ausführlich vorgestellt, aber auch die Schilderung der oft sehr beengten Wohnverhältnisse in den klassischen Arbeiter-Quartieren Victoriastraße und Charlottenstraße findet breiten Raum.
Doch plötzlich nimmt das Geschehen Fahrt auf, und es wird hochspannend.
Bei Kontrollgängen der Diakonisse Karla Käppel durch Lindens Elendsviertel werden innerhalb kürzester Zeit zwei Bewohner tot aufgefunden. Natürlicher Tod? Oder Unglücksfall? Vielleicht sogar oder ein Kapitalverbrechen aus niedrigen Beweggründen (MORD!)?

Die Autorin, deren mütterliche Linie in Linden ihre Wurzeln hat (der Großvater war Tischlermeister in der Davenstedter Straße), recherchierte sehr genau. Handlung und Personen sind zwar in der Regel frei erfunden, passen aber in einen Rahmen, der die damalige Zeit gut abbildet, aus historischer Sicht wurde nichts verfälscht.

Die ca. 30 Besucher der Lesung, überwiegend weiblich, dankten der Autorin mit lang anhaltendem Beifall.

Anmerkung: Victoriastraße. Ab 1906/07: Viktoriastraße.

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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