Ich hab’s gelesen: „Ostfriesenkiller“ von Klaus-Peter Wolf
Der Autor zählt sicher zur Gruppe der Vielgelesenen.
Er hat Preise gewonnen und Millionen Bücher verkauft.
Über 60 seiner Drehbücher sind verfilmt. U. a. für die Reihen „Tatort“ und „Polizeiruf“.
Ich wusste also, welche Art von Krimi mich wahrscheinlich erwartet.
Beschauliche Tatort-Themen mit rechtschaffenen Ermittlern – gut fürs etablierte Publikum.
Nun, Regional-Geschichten haben bei mir immer einen gewissen Bonus.
Und die Nordsee-Region mag ich.
Bei diesem Roman bin ich mir aber nicht so sicher, dass der Bonus reicht.
Die Kommissarin Ann-Katrin Klaasen ermittelt im Behinderten-Milieu. Es gilt einen Serientäter zu fassen.
Leider geht die Geschichte nie so richtig los.
Man denkt, oh, jetzt passiert ja was … dann wird wieder jegliches Tempo heraus genommen.
Frau Kommissarin hat nämlich erhebliche Beziehungsprobleme.
Die Ehe ist wohl nicht mehr zu retten, denn ihr Mann und Sohn wohnen schon bei seiner neuen Herzensdame. Sie bleibt allein zurück und ist entsprechend mies drauf.
Will sagen, die Ermittlungen werden ständig von den Problemen aus der persönlichen Situation unterbrochen.
Für mich doch schon sehr nervig in einem Krimi, wenn ständig, gefühlt mehrheitlich, anderer Kram behandelt wird.
Die Geschichte wirkt so für mich recht zusammengesucht und das Ende, tja, da drängte wohl der Abgabetermin für das Manuskript.
Mein Fazit:
Phasenweise gut und flüssig geschrieben, aber m. E. als Regional-Krimi nicht ausreichend.
Keine Besonderheiten der Region „Nordsee-Küste“, keine Eigenheiten des Menschenschlags oder der Gegend werden atmosphärisch genutzt.
Könnte überall spielen.
Wer sich für den Versuch der Bewältigung von Eheproblemen interessiert, findet in diesem Buch mehr Inhalt, als Krimi-Liebhaber.
Bürgerreporter:in:Wilhelm Kohlmeyer aus Hannover-Groß-Buchholz |
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