Ich hab’s gelesen: „Ed King“ von David Guterson
Familiengeschichten sind ja nicht so mein Ding.
Auch nicht, wenn sie mit einem Flugzeugabsturz beginnen und enden.
Aber Herr Guterson hatte mit „Schnee, der auf Zedern fällt“ ja ein sehr respektables Debut.
Gute Kritiken, Auszeichnungen und eine Verfilmung des Romans machen auf den Autor neugierig.
Nun, da habe ich zu diesem Buch gegriffen.
Hätte ich die Kritiken zum Debüt-Buch vorher gelesen, wäre mir sicher aufgefallen, dass es, neben dem allgemeinen Jubelchor, viele Stimmen gab, die „unglaublich langweilig“ in ihrer Bewertung stehen haben.
Tja, und genau so habe ich auch „Ed King“ empfunden.
Eine Familiengeschichte, in der Ed King kaum vorkommt.
Das Taschenbuch hat rund 380 Seiten und da passiert erst mal auf rund 300 Seiten … praktisch nichts!
Eine endlose, und leider recht lieblose, Aneinanderreihung von Familiendetails der verschiedenen Personen.
Da sind ja die Lebensgeschichten meiner Tanten schon spannender.
Und dann, so fast auf Seite 300, wendet sich Herr Guterson direkt an den Leser(!) und teilt mit, dass man eigentlich auch gleich bis zu dieser Stelle hätte springen können, da nun die Geschichte mit Ed King, Sex und Inzest beginnt.
Herr Guterson mag das ja für ein Stilmittel halten – ich empfinde das eher als Veralberung des Lesers.
Okay, die letzten 80 Seiten sind dann der beste Teil des Buchs – aber auch nicht gerade so toll, dass ich das Buch besonders loben könnte.
Und wer dann wenigstens noch auf den angekündigten Sexpart hofft, nee, ist genau so langweilig, wie alles vorher.
Ed King hat, ohne Wissen, seine Mutter geheiratet!
Hui, was für ein Schock.
Nee, Familien-Sagas sind nichts für mich.
Bürgerreporter:in:Wilhelm Kohlmeyer aus Hannover-Groß-Buchholz |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.