Fototipps: Nicht nur Gaumenfreude – Speisen lassen sich auch fotografisch genießen
Die Weihnachtszeit ist ja vielerorts der Teil des Jahres, indem ab und zu mal kräftig geschlemmt wird. Danach geht es dann mit guten Vorsätzen hinsichtlich des Abnehmens ins neue Jahr. Doch hübsch angerichtete Leckerbissen bereiten nicht nur Gaumenfreuden. Speisen, Lebensmittel und Getränke lassen sich sogar fotografisch genießen. Und das, ohne an Kalorien denken zu müssen. In Neudeutsch heißt das Ganze dann „Food-Fotografie“.
„Das Auge isst mit“, verkündet ein altes Sprichwort. Gut angerichtete und toll ins Licht gesetzte Speisen sind aber auch ein Garant für schöne Aufnahmen.
Also Tipp Nr. 1: Das Essen schön übersichtlich auf nur möglichst einen einzigen Teller (das sorgt für Konzentration und weniger Ablenkung vom Hauptmotiv) drapieren und aufpassen, dass alles Wesentliche auch gut zu sehen ist. Verschwindet etwa das Fleisch unter dem beiliegenden Salatblatt, dürfte sich die Begeisterung der Bildbetrachter (wenn es sich nicht um ausgemachte Vegetarier handelt) in Grenzen halten.
Tipp Nr. 2: Harte, kontrastreiche Schatten sind in den meisten Fällen nicht so gut. Besser ist es, die Aufnahmen mit weichen, gestreuten Licht zu machen. Wer einen Aufsteckblitz benutzt, kann etwa weiße (!) Wände oder die Decke anblitzen. Durch die Reflexion über eine große Fläche wird das Licht gestreut und verursacht keine harten Schatten. Im Freien ist eine Wolkendecke von Vorteil (wirkt wie eine große Softbox) oder man sucht – wenn die Sonne vom Himmel lacht – ein schattiges Plätzchen und hellt gegebenenfalls mit weißen Reflektoren auf. Übertreiben sollte man es mit der weichen Ausleuchtung allerdings auch nicht. Denn
Tipp Nr. 3: etwas gerichtetes Seitenlicht schadet in aller Regel nicht. Seitenlicht arbeitet die Oberflächenstrukturen unserer Früchte, Kekse oder sonstiger Leckereien gut heraus.
Tipp Nr. 4: Wie bei vielen Motiven gilt auch in der Food-Fotografie – alles hat mehrere Seiten und sieht dabei oft unterschiedlich aus. Also, um unseren Aufbau herumgehen, aus verschiedenen Richtungen und Perspektiven Fotos schießen, anschließend die schönsten Bilder heraussuchen. Ist alles hübsch angerichtet, kann auch ein Blick direkt senkrecht von oben auf den Teller herab sehr wirkungsvoll sein. Bei Suppen dürfte dies wohl sogar meistens der beste Blickwinkel sein.
Tipp Nr. 5: Bei der Food-Fotografie bewegen wir uns schon in aller Regel im Nahbereich. Das heißt, die Schärfentiefe ist gering. Wir können damit arbeiten und die Schärfe auf nur einen wichtigen Punkt legen, ihn damit herausheben, und den ganzen Rest in Unschärfe versinken lassen. Erfordert unser Motiv jedoch einen größeren Schärfenbereich, heißt dies: Abblenden. Wenn wir nicht die ISO-Zahlen hochdrehen wollen, brauchen wir dann entweder sehr viel Licht oder lange Belichtungszeiten. Da ist ein Stativ von Vorteil. Ist die Kamera auf ein Stativ geschraubt, sinkt zudem die Gefahr, durch eine unbeabsichtigte Kamerabewegung versehentlich den Schärfepunkt beim Auslösen zu verschieben.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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