Fototipps: Fürs Urlaubsfotobuch Eindrücke vom Strand sammeln
So langsam zeichnet sich es ja nun am Horizont ab, dass auch ein Strandurlaub wieder möglich sein wird. Dabei entsteht dann auch das eine oder andere Foto. Gerade bei eindrucksvollen Strandlandschaften ist man der Versuchung ausgesetzt, das Zoomobjektiv an der Kamera auf Weitwinkel zu stellen, und den herrlichen „Beach“ mit einem Klick auf ein Bild einzufangen. Doch das funktioniert leider nur sehr eingeschränkt.
Schauen wir uns das Beispielsbild 2 an. Keine Frage, es ist ein Traumstrand (wen es interessiert: Die Gegend heißt Alona Beach und liegt auf der Insel Panglao Island, die zur philippinischen Provinz Bohol gehört). Doch irgendwie kommt die tolle Landschaft im Foto nicht so recht zur Geltung. Jedenfalls meint unsere Erinnerung, dass die Wirklichkeit doch noch viel toller ausgesehen hat. Das liegt daran, dass unsere fotografische Aufnahme zwangsläufig nur zweidimensional ist, während wir in der Erinnerung einen dreidimensionalen Bildeindruck vor unserem geistigen Auge haben.
Lassen wir einmal das Spezialgebiet der sogenannten „Stereofotografie“ mit dem Versuch, dreidimensionale Bilder zu erschaffen, beiseite. Im Foto können wir die Tiefe einer Landschaft nur simulieren. Dazu gibt es einige Stilmittel. Etwa „Hell“ und „Dunkel“. Unser Gehirn signalisiert beim Betrachten: Was näher am Betrachter liegt ist dunkler, die Ferne liegt im hellen Dunst. Eine andere Möglichkeit ist das Spiel mit der Schärfe. Ein unscharfer Vordergrund oder ein unscharfer Hintergrund vermitteln ebenfalls Bildtiefe. In diesem Beitrag soll es aber um den „klassischen“ Bildaufbau gehen, mit dem eine Tiefenwirkung hervorgerufen wird. Die Zauberworte heißen „Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund“. Sind diese Elemente im Bild vertreten, stellt sich automatisch auch eine Tiefenwirkung ein.
Und da sehen wir schon, was dem Bild 2 fehlt, um eine wirkliche Tiefe zu erzielen. Das Foto besteht überwiegend nur aus Hintergrund und – nun ja, einen entfernt liegenden Mittelgrund. Das Beispielsfoto 1 zeigt zwar kein umfassendes Landschaftsbild, dafür hat es aber einen räumlichen Eindruck. Im Vordergrund ist eine Person und die Blätter (die durchaus als Silhouette belichtet werden können, ihre Funktion ist ja nur, den Blick des Betrachters auf die Boote zu lenken), das Hauptmotiv bilden die Touristen und die nahen Boote im Mittelgrund und in der Ferne sind weitere Boote und Wolken zu sehen.
Sind wir selbst am Strand, nehmen wir die Situation mit allen Sinnen auf. Unser Blick fällt hierhin und dorthin. In einem Foto können wir gar nicht alle diese Eindrücke erfassen. Fürs Fotoalbum oder für das Urlaubsfotobuch bedeutet dies, kleine Details stehen für das Ganze. Eine mehr oder weniger weitläufige Übersichtsaufnahme sollte durch Nahaufnahmen von Dingen ergänzt werden, die uns bei einem Strandspaziergang so aufgefallen sind. Das können bereitgestellte Luftflaschen für Taucher sein, ein wasserumspülter Stein oder ein von Wellen auf den Sand geworfener Seestern (Bilder 3- bis 5).
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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