Fototipps: Für Kinderbilder braucht es etwas Geduld

Kinder sollten möglichst immer aus deren Augenhöhe fotografiert werden.
  • Kinder sollten möglichst immer aus deren Augenhöhe fotografiert werden.
  • hochgeladen von Jens Schade

Man kennt die Bilder noch aus dem Fotoalbum seiner Eltern: wo man in seiner Kindheit stocksteif eine Schultüte in der Hand hielt oder eingezwängt in einem Anzug zur Kommunion, Konfirmation oder Jugendweihe in die Kamera blickte. Und auf anderen Fotos wirkt man recht klein und bedeutungslos, weil das Objektiv aus Erwachsenenhöhe auf einen heruntergeblickt hat. Solche Bilder müssen nicht sein.

Weil die Fotoszene nach meinem Geschmack bei myheimat etwas zu kurz kommt, will ich ab und zu mit Beiträgen zu Fotothemen den Fokus auch mal auf dieses schöne Hobby richten. Bei der Frage "über was könnte man denn dann nun stattdessen schreiben", stieß ich auf Berichte der Fotogruppe Döhren, die diese Anfang der 80iger Jahre in einem örtlichen Anzeigenblatt, den Maschseeboten, veröffentlichte. Mitbürger wollte man für die Fotografie begeistern und natürlich sollte daneben etwas Eigenwerbung für die Gruppe betrieben werden. Auch ich verfasste in diesem Rahmen ab und zu einige Artikel zu fotografischen Themen. Der Döhrener Fotoclub ist zwar längst Geschichte (… ich habe aber immer noch die Hoffnung, dass ein paar fotografisch Interessierte aus dem Süden Hannovers vielleicht mal die Initiative zur Wiederbelebung ergreifen …), doch die alten Fototipps halte ich nach wie vor für interessant. Deshalb hier der etwas modernisierte Text von damals. Seinerzeit beschäftigte sich ein weiteres Mitglied der Fotogruppe mit Kinderfotografie und stellte die Bilder für den Artikel zur Verfügung. Hier bei myheimat verwende ich allerdings Aufnahmen, bei denen ich auch über die entsprechenden Bildrechte verfüge.

Zuerst einmal braucht der Fotograf (und mit Fotograf meine ich natürlich auch immer die Fotografin) Geduld. Wenn ein Kind nicht will, dann will es nicht. Es macht nicht viel Sinn, es dann zu Aufnahmen zu zwingen. die werden bei solchen Gegebenheiten unter Garantie nicht gut. Um lebendige Bilder zu erhalten, heißt es abwarten, bis das Kind im Spiel vertieft ist und die Kamera vergisst. Ein leichtes Tele so zwischen 86 bis 135 mm Brennweite (immer bezogen auf das Kleinbild- bzw. Vollformat) helfen, die notwendige Distanz zu wahren. Dann können die schönsten Schnappschüsse gelingen.

Unsere Kinder – oder die von Verwandten oder Freunden, wer auch immer als Model herhalten muss – sind gleichberechtigte Partner beim Shooting. Auf sie blickt man nicht von oben herab. Deshalb heißt es für die Erwachsenen: runter gehen und – es sei denn, es sind besondere Effekte durch außergewöhnliche Perspektiven beabsichtigt -möglichst aus Augenhöhe des Kindes fotografieren.

Über die rechtlichen Aspekte der Fotografie habe ich bei myheimat schon ausführlich geschrieben. Deshalb hier nur kurz der Hinweis: Zur Nutzung von Kinderfotos – und das ist schon eine Veröffentlichung im Internet, erst recht natürlich der Verkauf an einen Dritten – wird bei Minderjährigen das Einverständnis alles gesetzlichen Vertreter (in der Regel sind das Vater und Mutter) benötigt. Ist das Kind verständig genug, ist es daneben selbst um sein Einverständnis zu bitten.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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