Antje Kellner: Das ist ein Knochenjob
Seit 15 Jahren hilft die Lebensmittelausgabe des DRK Menschen in der Not
Die Lebensmittelausgabe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Mittelfeld feiert Geburtstag. Am Nachmittag des 6. Oktobers schauten viele ehrenamtliche Helfer des DRK und Gäste aus der Politik (Rats- und Bezirksratsmitglieder) sowie dem gesellschaftlichen Umfeld in Mittelfeld im Musäusweg vorbei, um zusammen mit der Leiterin Gabriele Jakob auf 15 Jahre Lebensmittelausgabe des DRK-Ortsvereins Döhren-Wülfel anzustoßen.
Gabriele Jakob schilderte in ihrer Ansprache, wie ihr Vater Arno Kirse, vor 15 Jahren die Lebensmittelausgabe für Bedürftige ins Leben gerufen hatte. Damals waren es Anfangs nur wenige Menschen, die den Weg zum DRK fanden. Doch im Laufe der Zeit schauten immer mehr Bedürftige vorbei und der Kreis der „Kunden“, die zweimal in der Woche hier Nahrungsmittel bekommen, die sie sich von ihrer kleinen Rente oder der Sozialhilfe nicht leisten können, ist beträchtlich angewachsen. Freiwillige Helfer des DRK holen teilweise mehrmals täglich von Supermärkten und anderen Geschäften gespendetes Obst, Gemüse und Backwaren ab, kontrollieren die Sachen und teilen sie auf kleine Portionen auf. Ein Domizil fanden die DRK-Helfer in den leerstehenden städtischen Räumen einer ehemaligen Außenstelle des Sozialamtes. Hier konnten sie „mit tatkräftiger Unterstützung des damaligen OB s Stefan Weil“ (so Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner) dann ihren Einsatz gegen die Not ihrer Mitmenschen beginnen.
„Die meisten Kunden machen sich gar nicht klar, dass hier Ehrenamtler in ihrer Freizeit sie umsorgen, und natürlich wissen sie auch nicht, was für ein ungeheurer logistischen Einsatz hinter dem Betrieb einer solchen Einrichtung steckt: verlässliche Spender akquirieren, Spenden im Kühlwagen abholen, oft zweimal täglich, das Ganze ausliefern, abladen, sortieren, einräumen, und letztlich verteilen. Und das Alles ehrenamtlich!“, lobte Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner den Einsatz der freiwilligen Helfer und betonte: „Das ist ein Knochenjob, den die hier tätigen Ehrenamtler teils nun schon seit Jahrzehnten leisten. Wir vom Bezirksrat sind Ihnen sehr dankbar dafür. Und wir sind stolz, dass wir Sie und diese Lebensmittelausgabe des DRK hier in Mittelfeld haben. Sie sind ein großer Gewinn für unseren Stadtbezirk.“
Das dies nicht immer leicht war, machte Bezirksbürgermeisterin Keller in ihrer Rede ebenfalls deutlich: „Dennoch ist man hier stolz darauf, Niemanden der wirklich in Not ist wegzuschicken. Auch dann nicht, wenn die Anspruchshaltung eventuell größer ist als der eigentliche Anspruch. Denn auch an manchen hier registrierten Kundinnen und Kunden ist die allgemein um sich greifende Lebenseinstellung, dass für jedes Problem jemand zuständig sein muss, nur nicht man selbst, nicht vorüber gegangen. Beschimpfen allerdings lässt man sich hier nicht. Da greift Gabi Jakob gleich hart durch. Und auch das ist heute vermutlich öfter nötig, als vor 15 Jahren.“
Die Glückwünsche im Namen der Landeshauptstadt Hannover überbrachte Bürgermeister Thomas Klapproth. Er bedankte sich bei dem Team der Lebensmittelausgabe für die bislang geleistete Arbeit. Ein dickes Dankeschön mit Urkunden und Blumensträußen gab es dann von Gabriele Jakob auch für langjährige ehrenamtliche Helfer, die zum Teil bereits seit Beginn an mit dabei waren.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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