Aus meinem Fotoarchiv
Damals in Döhren-Wülfel: Als im Stadtbezirk noch zweimal der Kriegsopfer gedacht wurde
Man schrieb den 16. November 2008. Der Himmel blieb trocken, doch es war kalt und die Sonne verschanzte sich zum größten Teil hinter Wolken. Das düstere Novemberwetter passte stimmungsmäßig zum Gedenken an die vielen Opfer von Krieg und Gewalt. Es war der Volkstrauertag vor 15 Jahren. Damals organisierten die Vereine noch zwei Trauerveranstaltungen im Stadtbezirk.
Traditionsgemäß trafen sich zunächst die Wülfeler und Mittelfelder Vereine am Seelhorster Friedhof. Er beherbergt die größte Grabstätte von Kriegsopfern des 2. Weltkrieges in Hannover. Nach der Kranzniederlegung erinnerte die damalige Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck auch an die sog. Reichsprogromnacht und die anschließende Verfolgung der Mitbürger jüdischen Glaubens. Ihre Worte sind heute leider wieder ganz aktuell. „Wir dürfen die Hoffnungen, die die Überlebenden des Holocaust in uns gesetzt haben, nicht enttäuschen.“
Während am Mahnmal auf dem Seelhorster Friedhof noch Bernd Petermann von den Freien Humanisten sprach, war wenige Stunden später zweiter Redner in Döhren – nach der Bezirksbürgermeisterin –Pastor Schmidt von der St. Petri-Kirche. Hier hatte die Arbeitsgemeinschaft Döhrener Vereine (AGDV) die Kranzniederlegung organisiert. Vom Fiedelerplatz ging es unter Trommelwirbel der Döhrener Schützen zum Mhanmal auf dem alten Döhrener Friedhof. Pastor Schmidt erinnerte an das Schuldbekenntnis der evangelischen Kirche und ergänzte dies mit zentralen Aussagen aus der Bergpredigt.
Seit über 40 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den Myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv aus dem Stadtbezirk aus meiner Zeit vor „MyHeimat“ geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse.
Schön, dass du daran erinnerst. Für die heutigen jungen Generationen ist der Krieg unendlich weit entfernt.