Bezirksrat Döhren-Wülfel im Juni
Schwerpunkt Verkehr: In vielen Anträgen ging es um Radfahrer, Busverkehr und Parkplätze.
Bis auf zwei Anträge aus den Reihen der Grünen: Meistens votierte der Bezirksrat Döhren-Wülfel auf seiner Sitzung gestern Abend (15. Juni) im Freizeitheim Döhren einstimmig und zeigte sich ungewohnt geschlossen. Vor allem unterschiedliche Aspekte des Straßenverkehrs standen im Blickpunkt der örtlichen Mandatsträger.
Wohl im Zuge der Sanierung der Ziegelstraße wurden vorhandene Fahrradbügel am Quartierstreff und Spielpark entfernt und bis heute nicht wiederaufgebaut. „Beim Nachbarschaftsfest wusste man nicht, wo sollte man sein Fahrrad abstellen“, sagte Dr. Gudrun Koch. Daraufhin bat der Bezirksrat einstimmig die Stadt, „zeitnah wieder Fahrradabstellmöglichkeiten im Bereich der Einmündung Borgentrickstraße / Ziegelstraße zu schaffen.
Der CDU war aufgefallen, dass der Radweg auf der Brückstraße beiderseits zwischen der Einmündung Schwarzer Weg und Döhrener Masch in keinem guten Zustand mehr ist. Der Bezirksrat forderte geschlossen die Stadt auf, diesen Weg zu sanieren.
Besonders an Wochenenden reicht den Sozialdemokraten die Busanbindung zwischen dem neuen Vitalquartier und der Siedlung Seelhorst mit den Zentren in Döhren und Wülfel nicht aus. Mit einem weiteren Antrag der SPD bat der Bezirksrat nun die Verwaltung „die Region Hannover aufzufordern die ÖPNV-Anbindung des Vitalquartiers zu verbessern.“ Insbesondere am Wochenende müsse, so ÖPNV-Experte Willi Lindenberg, der Takt der Linien 123 und 124 verkürzt werden.
Auf Initiative der Grünen beschlossen die Bürgervertretung weiterhin, dass die Verwaltung das Verkehrszeichens 325.1 (Verkehrsberuhigter Bereich) am Beginn und Ende des verkehrsberuhigten Bereichs jeweils in Blickrichtung der in die Straße einfahrenden Autos am Fiedelerplatz auf die Straße malen soll.
Im dritten Antrag seitens der SPD ging es lange Staus auf der Wülferoder Straße. SPD-Bezirksratsherr Dirk Battke schlug vor, „die Sperrfläche der Wülfeler Straße in Richtung Bemerode vom Scheitelpunkt der Brücke über den Messeschnellweg bis zur Ampelanlage Paderborner Straße / Wülfeler Straße zu verkürzen.“ Dieser Vorschlag fan ebenso einhellig Zustimmung im Bezirksrat wie der Antrag der Christdemokraten, die Verwaltung aufzufordern, gegenüber den Anbietern von E-Scootern konsequent auf die Einhaltung der gemeinsam vereinbarten Regeln zum Umgang mit denselben zu bestehen.“ Insbesondere nicht ordnungsgemäß auf Straßen, Rad- und Gehwegen abgestellte E-Scooter sollen danach kurzfristig und konsequent entfernt werden.
Auf geteilte Ansichten stießen allerdings zwei andere Anträge der Fraktion der Grünen. Von CDU und SPD mehrheitlich abgelehnt wurde die Forderung, vor der Ladenzeile in der Liebrechtstraße auf deren westlicher Seite kurz vor Einmündung in die Wolfstraße Abstellflächen für Lastenräder einzurichten. Letztendlich zwar verabschiedet, aber mit Gegenstimmen passierte eine weitere Idee der Grünen, einen grünen Pfeil für Radfahrer an der Kreuzung Am Mittelfelde / Beuthener Straße in Mittelfeld anzubringen.
Es gab daneben wieder eine ganze Reihe von interfraktionellen Anträgen aller Parteien im Bezirksrat. In einem – noch zu Beginn der Sitzung von Antje Kellner (SPD) eingebrachten gemeinsamen Dringlichkeitsantrag aller Parteien wird die Verwaltung aufgefordert, der Flüchtlingsinitiative „Farbe bekennen“ weiterhin die Nutzung aller ihr überlassenen Räume neben dem Jugendzentrum Döhren weiterhin zu ermöglichen. Ein zweiter interfraktioneller Dringlichkeitsantrag wurde von Vize-Bürgermeisterin Gabi Jakob (CDU) eingebracht. Danach soll die Verwaltung Lösungen für die Parkplatzprobleme im sogenannten Amerikaviertel in Mittelfeld finden. Anwohner hatten über mangelnden Parkraum geklagt und befürchten durch die derzeitigen Bauprojekte noch eine Verschärfung der Situation. Gemeinsam forderten alle Bezirksratsmitglieder daneben eine Ortsbesichtigung der Wohnungen im Nachbarschaftstreff Mittelfeld. Diese Räume stehen schon lange leer und die Stadt verweigert bislang eine neue Nutzung der Flächen.
Eine angekündigte Information zum Stand der Bauarbeiten in Sachen „Sanierung Südschnellweg“ wurde wieder abgesetzt. Die Landesbehörde für Straßenbau hatte keine Zeit