Priorität Klimaschutz: Wähler*innen-Gemeinschaft „Klimabündnis Hannover“ tritt für Stadt- und Bezirksrat an
Immer öfter Starkregen, aber auch immer intensivere Hitzewellen, sterbende Bäume und trockene Böden - die weltweiten Klimaveränderungen sind auch bei uns deutlich spürbar. Und nicht nur junge Menschen, die die Konsequenzen der zunehmenden Erderhitzung noch in 60 und 70 Jahren erleben werden, sorgen sich um die Zukunft. Besonders ältere Menschen spüren schon heute gesundheitliche Auswirkungen der Wetterextreme. Die Wissenschaft weiß, dass diese Wetterextreme zunehmen werden, je stärker die Erderhitzung voranschreitet.
Wie können wir hier vor Ort dazu beitragen, das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und die Erderhitzung noch auf 1,5 Grad zu begrenzen? Was ist dafür zu tun? Das fragten sich Birgit Heitker, Corinna Hotop und Annette Volland und gründeten Anfang des Jahres mit Gleichgesinnten das „Klimabündnis Hannover“. Zusammen treten sie am 12. September als unabhängige Wähler*innen-Gemeinschaft zur Wahl des Stadtrates und der Stadtbezirksräte Kirchrode-Bemerode-Wülferode sowie Südstadt-Bult an. Alle 13 Kandidierenden sind oder waren auch in anderen Initiativen für das Klima aktiv - sei es beim Nabu, bei Extinction Rebellion, im BUND, im Kleingartenverein, im ADFC, beim Bürger*innenbegehren ‚Hannover erneuerbar‘ oder in For-Future-Gruppen. Das Klimabündnis Hannover will in den politischen Gremien der Stadt dafür sorgen, dass Klimaschutz höchste Priorität bei allen politischen Entscheidungen hat. Es setzt dabei auch auf echte Bürger*innen-Beteiligung in sogenannten Bürgerräten.
Ehemalige Grüne im Bezirksrat KiBeWü jetzt für das Klimabündnis
Spitzenkandidatin für den Stadtbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode ist Annette Volland. Die Diplom-Journalistin und Diplom-Kulturpädagogin aus Bemerode war dort bis Anfang 2020 als Fraktionsvorsitzende der Grünen. Die konsequente Alltags-Radfahrerin ist vernetzt in ADFC, BUND und Nabu und hat im vergangenen Jahr das Volksbegehen Artenvielfalt in Hannover mitorganisiert. „Der Bezirk Kirchrode-Bemerode-Wülferode braucht dringend eine parteiunabhängige Stimme für den Erhalt von Wiesen und Feldern am Kronsberg“, sagt sie. „Denn für den nördlichen Kronsberg denken Stadtverwaltung und Parteien schon an ein neues Gewerbe- und ein weiteres Baugebiet. Statt immer weiter Flächen zu versiegeln, müssen wir angesichts der Klimakrise und des Artensterbens das Gegenteil tun: möglichst viel entsiegeln und bepflanzen.“ Annette Volland kandidiert außerdem in Kleefeld-Buchholz für den Stadtrat, dort hat sie, nahe der Eilenriede, früher mehrere Jahre gewohnt.
Ebenfalls Kandidat für den Stadtbezirksrat KiBeWü ist Carsten Hobrock. Für den Stadtrat tritt er in Döhren-Wülfel an. Der ausgebildete Ergotherapeut, Rettungsassistent und Kraftfahrzeugmechaniker arbeitet derzeit als stellvertretender Betriebsrats-Vorsitzender einer gemeinnützigen GmbH mit mehr als 500 Beschäftigten. Der Bemeroder kennt sowohl den Bezirk als auch die Stadt, denn er hat vorher jeweils mehrere Jahre im Zooviertel, in der Nordstadt, in Kleefeld, in der Südstadt gewohnt - und sieben Jahre in Döhren. Als meistens Rad- und manchmal Autofahrer ist für ihn die schnelle und konsequente Umsetzung der Verkehrswende ein Herzensthema. "Es ist höchste Zeit, den Straßenraum sinnvoll und gerecht neu aufzuteilen – hin zu mehr Platz für den Radverkehr und für Fußgänger*innen.“
In Kirchrode-Bemerode-Wülferode können Wahlberechtigte die Diplom-Physikerin, Diplom-Journalistin und vegan lebende Mutter Julia Förster in den Stadtratwählen. Sie ist seit längerem aktiv bei Extinction Rebellion und vernetzt in der Klimagerechtigkeits-Bewegung. eines ihrer zentralen Anliegen ist Bildung - für eine veränderte Welt.
Keine 5-Prozent-Hürde bei den Kommunalwahlen
Da es bei der Kommunalwahl keine 5-Prozent-Hürde gibt, geht die Wähler*innen-Gemeinschaft davon aus, dass sie einige Mandate bekommen wird. Für die Arbeit nach der Wahl nutzt das Bündnis bereits die Expertise von Wissenschaftler*innen der Leibniz Universität. Derzeit stehen für den Kreis der Kandidierenden schon Fachvorträge unter anderem zu den Folgen der Klimakrise in Niedersachsen und urbaner Logistik sowie Elektromobilität an. - KBH
Weitere Informationen: www.klimabuendnis-hannover.de
Bei Facebook: https://www.facebook.com/klimabuendnishannover
Bei Twitter: @Klibue_Hannover
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Siegfried Walter aus Wesel, wo sehen Sie jetzt hier etwas "sektenähnliches"? Das Klimabündnis Hannover profiliert sich nicht mit der Klimakrise, sondern hat sich genau deswegen zusammengetan, weil die Beschlüsse der Parteien im Stadtrat der Sache bisher nicht gerecht werden. Wir haben im Januar 2021 begonnen uns zu dem Zweck zusammenzufinden - und zwar mit Menschen aus allen möglichen Umweltinitiativen und -verbänden. Steht auch im Text, wenn man aufmerksam liest.