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Bezirksrat Döhren-Wülfel im Februar 2024
Auch wenn gespart werden muss: Das Freizeitheim Döhren darf nicht dem Rotstift zum Opfer fallen

  • Das Freizeitheim Döhren ist wieder einmal das Ziel von Sparmaßmahmen-
  • hochgeladen von Jens Schade

Enttäuschung, Empörung, Unverständnis: Die auf der Februar-Sitzung des Stadtbezirksrates Döhren-Wülfel letzten Donnerstag (8. Februar) bekanntgewordenen Sparpläne der Stadt stießen auf einhellige Ablehnung. Das Projekt eines neuen Freizeitheims Döhren anstelle des viel zu kleinen und maroden Gebäudes, das seit fast 50 Jahren immer noch im „1. Bauabschnitt“ verharrt, soll nach den Vorschlägen aus dem Rathaus faktisch auf den „St. Nimmerleinstag“ verschoben werden. Stattdessen will die Verwaltung auf einmal einen Neubau des Freizeitheimes Ricklingen an erster Stelle ihrer Prioritätsliste setzen. Dieses Vorhaben, so heißt es seitens der Verwaltung, sei viel dringender.

Jörg Gronemann vom Fachbereich Gebäudemanagement hatte einen schweren Stand, als er dem Bezirksrat die entsprechenden Pläne zum Haushaltssicherungskonzept Nr. 11 vorstellte. In der Debatte fuhr vor allem die SPD-Fraktion schweres Geschütz auf und kritisierte die Vorschläge der Verwaltung. Und Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner betonte, dass der Neubau eines richtigen Freizeitheimes nach wie vor als Modellprojekt im Kulturentwicklungsplan der Stadt stehe.

Die Sozialdemokraten wiesen in der Beratung darauf hin, dass in einem dringend erforderlichen neuen Freizeitheim auch das Bürgeramt und die Stadtbücherei untergebracht werden sollen. Denn die derzeitigen Gebäude an der Peiner Straße seien – so die Aussage in einer anderen Verwaltungsdrucksache – wegen der Bausubstanz „mittelfristig nicht zu halten.“ „Was passiert mit der Bücherei und dem Bürgeramt, wenn dort den Mitarbeitern wegen der Bauschäden eine weitere Tätigkeit nicht mehr zugemutet werden kann?“, fragten Vertreter der SPD, ohne eine klare Antwort zu bekommen.

Ein Votum hat der Bezirksrat erst einmal nicht zu den Sparplänen abgegeben. Die SPD meldete weiteren Beratungsbedarf an. So steht das Thema im März erneut auf der Tagesordnung. Allerdings: Der Bezirksrat wird nur angehört, die Entscheidung zum Freizeitheim Döhren wird letztendlich vom Rat der Landeshauptstadt getroffen. SPD-Fraktionschef Jens Schade: „Wir appellieren an die Mitglieder des Rates. Lasst Döhren-Wülfel nicht immer wieder „hinten runterfallen“! Das neue Freizeitheim Döhren muss kommen.!“

Zuvor hatten Vertreter des Bauunternehmens Gundlach über den Stand des Modernisierungsprojektes (Name: „KlimaUmbau Seelhorst“) im Stadtteil Seelhorst rund um den Edisonweg berichtet. Gegenüber ersten Plänen wurde das Vorhaben deutlich abgespeckt. Lediglich ein Bestandsgebäude wird um zwei Stockwerke erhöhte und bekommt dann auch einen Fahrstuhl, alle anderen Häuser erhalten nur ein zusätzliches Obergeschoss in Holzbauweise, das über Treppen zu erreichen ist. Eine energetische Sanierung alles vorhandenen Wohnungen ist nach wie vor vorgesehen und wird – dass räumte das Unternehmen ein – letztendlich auch zu Mieterhöhungen führen. Auf die Frage von Bezirksbürgermeisterin Kellner, ob im Hinblick auf die Belastungen während der Bauphase den jetzigen Mietern Mietminderungen angeboten würden, gab es keine konkrete Antwort.
Interfraktionelle Anfrage aller Parteien im Bezirksrat: „Vor fast einem Jahr mussten die Bewohner der Häuser am Wülferoder Weg 1 bis 9 in Mittelfeld relativ kurzfristig ihre Wohnungen räumen. Angeblich sollten die Häuser von Grund auf saniert werden. Der Beginn der Arbeiten sollte unmittelbar bevorstehen. Jetzt, nachdem ein Jahr vergangen ist, scheint dort bislang überhaupt noch nichts geschehen zu sein“, sagte Antje Kellner und wollte im Namen der Bürgervertretung den Sachstand wissen. „Aufgrund fehlender Kapazitäten kann die Sanierung nicht eigenständig erfolgen. Die hanova wird die Maßnahmen durchführen, hierzu mussten zunächst die Rahmenbedingungen geklärt und abgestimmt werden. Aktuell wird ein Mietvertrag mit hanova abgestimmt, so dass im Anschluss die entsprechende Drucksache vorbereitet werden kann. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird das Objekt wieder dem Zweck der Unterbringung obdachloser Menschen, in der Regel im Kontext Familie, zugeführt“, lautete die Antwort aus dem Rathaus.

Die Ortspolitiker unterstützen auch wieder Vereine im Stadtbezirk. Eine Zuwendung in Höhe von bis zu 3.000 Euro bekommt der VfB Wülfel für neue Jugend-Fußballtore. Das Südstädter Komöd’chen soll bis maximal 1.000 Euro als Zuschuss zu Ausstattung und Bühnenbild der neuen Theater-Produktion erhalten.

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