Spaziergänge in der Leineaue: Nur Namen erinnern an verschollene Wasserräder

Nur ein Weg erinnert mit seinem Namen an die alte Wassermühle.
  • Nur ein Weg erinnert mit seinem Namen an die alte Wassermühle.
  • hochgeladen von Jens Schade

Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Vielleicht findet sich sogar ein Verleger, der die gesammelten Beiträge einmal als Heftchen veröffentlicht.

Heute: Die Wassermühlen von Laatzen und Wilkenburg

Wenn der Ausflug in die südliche Leineaue in Richtung Grasdachhaus Laatzen führt, gelangt der Spaziergänger auf einem Weg mit einem seltsamen Namen. "In den Mühlenbreiten" heißt der Pfad durch das Erholungsgebiet. In dieser Bezeichnung hat sich noch die Erinnerung an eine alte Wassermühle erhalten, die hier einst in der Leinemasch klapperte.

Folgt man den Spuren in die Vergangenheit, stellt sich heraus, dass es sogar einst zwei dieser Mahlwerke in der Gegend gegeben hat. Eine Laatzener und eine Wilkenburger Mühle.

Die ältesten Nachrichten liegen über die Laatzener Mühle vor. Schon anno 1308 ist von ihr die Rede. Damals verkaufte Hermann von Lathusen das Wasserkraftwerk an das Kloster Marienwerder. Doch von dem uralten Bau, wo einst Müller für das tägliche Brot unserer Vorfahren sorgten, ist außer alten Urkunden nichts geblieben.

Ein Stückchen weiter westlich, schon auf dem Gebiet von Wilkenburg, nutzten die Bauern in alter Zeit ebenfalls die Wasserkraft der Leine. Die Nachrichten über diese alte Gutwassermühle sind allerdings spärlich. Mühlenforscher Wilhelm Kleeberg fand heraus, dass 1348 die Gutsmühle Gegenstand eines Kaufvertrages war. 1364 überließ Dietrich von Alten dann einem gewissen Müller Heilwig die "ältere Mühle zu Wilkenburg" auf drei Jahre. Die Pacht betrug 12 Pfund hannoversche Pfennig jährlich. Kleeberg fand in den alten Unterlagen Hinweise auf diese Mühle bis zum Ende des 17. Jahrhunderts.

Buchautor Heinz Koberg, der den Mühlen rund um Hannover nachspürte, stieß an dem alten Leinearm zwischen Wilkenburg und Laatzen sogar noch auf Reste einer Holzbrücke, die den ehemaligen Mühlenstandort markieren dürfte.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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