Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Wo heute die Messe ist, war im 13. Jahrhundert Brunirode

Das Messegelände (hier eine historische Aufnahme von vor über 30 Jahren): hier lag einst die Siedlung Brunirode.
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  • hochgeladen von Jens Schade

Zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert wurden auf Betreiben der Hildesheimer Bischöfe große Teile des ehema-ligen Nordwaldes am Kronsberg gerodet und urbar gemacht. Zahlreiche Dörfer wie Kirchrode, Bemerode oder Wülferode entstanden und erinnern mit ihren Namen noch an diese Rodungsperiode. Verwaltungszentrum wurde Kirchrode, wo die Kirche stand (die auch Mutterkirche von St. Petri in Döhren war). Diese Siedlungsbewegung am Kronsberg kommt etwa Ende des 12. Jahrhunderts am Messegelände zum Stillstand. So gelangt Bruningerode oder Brunirode über seine Anfänge nicht hinaus.

Die Siedlungsstelle lag, wie der Heimatforscher Helmut Flohr aus Grasdorf herausfand, mitten auf dem Messegelände westlich vor der Halle 17. Eine alte Urkunde vom 28. Mai 1253 berichtet, daß der Bauer Eilhard Dum-eke den Hof Brüningerod gegen einen jährlichen Zins von drei Talenten innehatte. Da in der Urkunde keine weitere Lagebezeichnung gegeben und eine Vereinbarung über die Erstattung von Baugeldern getroffen wurde, schließt Helmut Flohr in einem Aufsatz in den „Hannoverschen Geschichtsblättern“ daraus, daß Brunirode nur aus einem einzigen Hof bestand und dieser sich zum Zeitpunkt der Urkunde erst im Aufbau befand. Weshalb aber dieser Hof bald wieder eingegangen ist, wurde nicht überliefert.

Eine andere Ansiedlung aber sollte ein Dorf werden: die Ortschaft Eddingerode östlich des Messegeländes. Sie wurde - Scherbenfunden nach zu urteilen - im 11. oder 12. Jahrhundert angelegt. Urgeschichtliche Funde aus der Jungsteinzeit zeigen aber, daß schon früher hier Menschen lebten. In seiner Blütezeit bestand Eddingerode aus fünf großen Hofstellen. Aus Gründen, die uns wohl für immer unbekannt bleiben werden, gaben die Bauern Anfang des 15. Jahrhunderts ihre Höfe auf. 1449 ist in einer Urkunde vom „woeste dorf Edingerode“ zu lesen.

Sichtbare Ruinen gibt es von dem alten Dorf nicht. Nur der Flurname „Engerode“ erinnert daran. Aber Bodenverfärbnungen und Siedlungsabfall könnten noch in der Erde stecken und damit den Archäologen wertvolle Hinweise über das Leben der einfachen Leute im Mittelalter geben.

Am Rande des Waldes Seelhorst lag einst ebenfalls ein Dorf: Süßerode. Über diese Wüstung wurde bereits in einem früheren Artikel auf myheimat berichtet. Hier der Link:

http://www.myheimat.de/hannover-seelhorst/kultur/d...

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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