Romantische Reise zu unseren Nachbarn: Drei Hansestädte rund um das Veluwemeer

Stadtmauer von Elburg.
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Mittelalter pur: alte Stadtmauern, wehrhafte Torfestungen, malerische Altstädte: auch die Niederlande können mit diesen Touristenattraktionen aufwarten. Drei alte ehemalige Hansestädte rund um das Veluwemmeer sind für einen Kurztrip besonders zu empfehlen.

Die „Vesting Elburg“ (Festung Elburg) scheint im Mittelalter stecken geblieben zu sein. Eine quadratische Altstadt wird noch von Festungswällen und teilweise auch von mittelalterlichem Gemäuer umgeben. Das kleine Städtchen im Gelderland in der Nähe von Zwolle wurde 796 erstmals erwähnt. Der Ursprung des Names „Elburg“ ist unbekannt. Eine – nicht gesicherte –Überlieferung besagt, dass Elburg nach einer Flutkatastrophe im 14. Jahrhundert als viereckige Festungsstadt neu aufgebaut wurde. Nur die alte Kirche blieb zunächst an alter Stelle stehen. Als der Bischof endlich den Neubau der St. Nikolauskirche oder „Großen Kirche“ (Sint Nicolaaskerk oder Grote Kerk) genehmigte, war nur noch in einer Ecke an der Stadtmauer ein Bauplatz frei. So kam es, dass der mächtige Kirchenbau aus dem 15. Jahrhundert nicht in der Stadtmitte, sondern am Rand der Siedlung steht. In der etwa 20 Hektar großen „Festung“ finden sich viele malerische Häuser aus der Zeit von 1400 bis 1800. Im geschichtsträchtigen Agnietenkloster aus dem Jahr 1418 ist ein Heimatmuseum untergebracht. Elburg war im Mittelalter für seinen Fischfang und Getreidehandel bekannt und wurde Mitglied der Hanse. Im 19. Jahrhundert verpasste das kleine Städtchen den Anschluss an die neue Zeit. Zum Glück: Deshalb ist Elburg heute ein beliebtes Touristenziel.

Entlang des Veluwemeeres liegt nur wenige Kilometer entfernt Harderwijk, ebenfalls seit dem 15. Jahrhundert Mitglied der Hanse.. Die Stadt wurde 1231 erstmals urkundlich als Herderewich erwähnt, als Graf Otto II. von Geldern dem Ort das Stadtrecht verlieh. Die alte Stadtmauer mit dem Vischpoort, einem mächtigen Tor der Stadtbefestigung, lockt ebenfalls in jedem Jahr viele Touristen, die durch die romantische Altstadt schlendern und dem Delfinarium am Strandboulevard einen Besuch abstatten.

Die Straße über eine Klappbrücke über das Veluwemeer führt von Elburg nach Kampen. Damit verlassen wir auch das Gelderland und kommen in die niederländische Provinz Overijssel. Um das Jahr 1000 herum entstand an der Ijssel am Deich eine Siedlung, die dann 1236 das Stadtrecht erhielt: Kampen. 1441 trat Kampen der Hanse bei. Die Stadt erhielt schließlich am 1. Oktober 1495 auf dem Reichstag zu Worms von Kaiser Maximilian das Recht, sich Reichsstadt zu nennen, zusammen mit Deventer und Zwolle. Sehenswert: die im 15. Jahrhundert erweiterte Sankt-Nikolaus-Kirche und das in dieser Zeit entstandene alte Rathaus.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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