Damals in Döhren: Brandanschlag zerstörte Bürgerbüro

Alles verkohlt: Brandanschlag von Neonazis auf die SPD im Dezember 1978.
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  • Alles verkohlt: Brandanschlag von Neonazis auf die SPD im Dezember 1978.
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Seit den 70ger Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im späteren Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere Leser selbst noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich gar auf einen der Fotos wieder.

Heute: Brandanschlag das Bürgerbüro der SPD zerstörte.

Die Landwehrstraße in Döhren ist eigentlich keine Geschäftsstraße mehr. Wo vor 30, 40 Jahren noch viele Ladenlokale waren, wohnen heute Menschen. Oft ist noch nicht einmal mehr erkennbar, dass hier früher einmal ein Händler auf Kunden wartete. Viele ehemalige Schaufenster und Eingangstüren wurden zugemauert. So ist auch kaum noch bekannt, dass an der Ecke Berndwardstraße auf der östlichen Seite der Landwehrstraße neben der Eckkneipe einst ein Schuster seinem Handwerk nachging, Schuhe flickte und Leder bearbeitete.

Nachdem der Schuster aus Altersgründen aufgegeben hatte, mietete der SPD-Ortsverein Döhren-Waldheim-Waldhausen den Laden und richtete hier ein Bürgerbüro ein. Mandatsträger boten Sprechstunden an, SPD-Mitglieder informierten über ihre Arbeit, halfen bei Problemen. Im Dezember 1978 aber war alles vorbei. Unbekannte Täter verübten einen Brandanschlag auf das Bürgerbüro. Türen und Schaufenster wurden mit Hakenkreuzen und "NSDAP-AO" beschmiert. Zum Glück blieben die benachbarten Wohnungen verschont, nur die SPD-Büroeinrichtung verkohlte. Doch der Vermieter hatte Angst um sein Haus und kündigte den Sozialdemokraten den Mietvertrag.

Der Staatsschutz ermittelte. Man bat den SPD-Ortsverein "aus ermittlungstaktischen Gründen" um Stillschweigen. So kam es, dass diese kriminelle Tat von Neonazis nicht bekannt wurde. Genutzt hat es natürlich nichts. Die Täter wurden nie dingfest gemacht.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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