Hört auf, euch zu streiten!

Das untergegangene Schloss, um 1905
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In Hannover ist die Vorfreude auf die (äußerliche) Wiederherstellung des im 2. Weltkrieg zerstörten Herrenhäuser Schlosses riesengroß. Endlich wird die schmerzliche Lücke im Ehrenhof geschlossen. Die VW-Stiftung macht es möglich. Die Einrichtung eines Museums in den Seitenflügeln unter der Führung des Historischen Museums Hannover wird den Neubau mit Leben erfüllen. Im Oktober 2012 soll Einweihung gefeiert werden.
Man möchte meinen, alles ist auf einem guten Weg. Mitnichten, in der letzten Woche entbrannte eine hitzige politische Auseinandersetzung über die zu erwartenden Personalkosten des Schloss-Museums. Eigentlich unnötig, wäre da nicht die Kommunalwahl im September 2011. Einige Politiker brachten sich schon 'mal in Stellung. Kulturdezernentin Drevermann verwechsle Brutto mit Netto hieß es in einigen Kommentaren, Oberbürgermeister Weil wurde sogar mit einem U-Boot verglichen (taucht ab).
Das Museum benötigt jährlich 100.000 Besucher, meint Drevermann. Glauben wir ihr, diese Anzahl müsste zu schaffen sein. Schloss mit Museum, Galeriegebäude, Orangerie, großes Luststück, Kaskade, blaue Grotte der Niki de Saint Phalle, Hecken-Theater, Irrgarten, kleine Sondergärten, Große Fontäne, jährliches Fest im Großen Garten, Feuerwerks-Wettbewerbe und, und, und.... Diese Attraktionen sind sonst nirgendwo in Europa zu finden.
Sollte es dennoch zu keiner Deckung der Personalkosten kommen, Freunde der Gärten würden mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit bestimmt helfen. Vielleicht ließen sich so 1-2 hauptamtliche Kräfte einsparen.
Ende März möchte die Kulturdezernentin ein überarbeitetes Konzept zur Kostendeckung vorlegen, nach Absprache mit den Ratsfraktionen? Das wäre wünschenswert, denn eigentlich wollen ja alle das Schloss-Museum, auch die "Linken", wie man hört.

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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