Der Prosaist aus Bothfeld ist tot
An seinem 81. Geburtstag ging er von uns : Wilfried Klute, einer der größten Söhne, die je in unserer Heimatgemeinde das Licht der Welt erblickten, ist am 16. Februar 2010 in Rinteln vor seinen irdischen Schöpfer getreten und kaum einer in Bothfeld erfuhr es, denn die örtliche Presse berichtete darüber nicht, obwohl ihr eine Bitte um Würdigung der Lebensleistung dieses kleinen, großen Mannes vorlag. Jetzt muss ein Bothfelder Bürgerreporter diese Aufgabe übernehmen, er macht dies gerne und übernimmt einen von ihm selbst verfassten Text aus einer früheren Publikation:
"Eine Woche nach Ostern stand ich früh um sieben Uhr, gekleidet in einem blauen Overall und ausgerüstet mit Zollstock und Bleistift, in der Werkstatt.
Es war ein Montag."
So endet das im Jahr 1986 erschienene Erzählbuch "Was geschehen ist"
Der Tischlersohn erinnert sich darin an seine Jugend, die er in Bothfeld verbrachte.
Um den Fortbestand der Tischlerei-Werkstatt in Familienhand zu sichern, musste der 20-jährige Abiturient im Jahr 1949 den ungeliebten Tischlerberuf ergreifen.
Doch nach und nach erkannte Familie Klute, dass ihr Sohn am Tischlerberuf keine rechte Freude hatte und gab den Weg frei für ein Studium der Germanistik, Geograhie und Pädagogik, das Wilfried Klute zwischen 1953 und 1958 in den traditionsreichen Universitätsstädten Marburg und Göttingen absolvierte.
Nach einem zweijährigen Referendariat am Studienseminar Hannover II begann er 1960 am Ernestinum-Gymnasium in Rinteln an der Weser eine Tätigkeit als Lehrer. Bald danach erfolgten Veröffentlichungen zur Fachdidaktik Deutsch.
In diesem Lehrfach wird er, inzwischen zum Studiendirektor befördert, auch Fachberater an Gymnasien bei der Bezirksregierung Hannover.
Gegen Ende seiner Lehrertätigkeit hatte Wilfried Klute endlich Zeit, seine Gedanken und Erinnerungen an die alte Heimat (Bothfeld) zu ordnen und in Texten Ausdruck zu verleihen.
So entstanden ab 1980 Kurz-Prosa (Erzählungen) und einige Gedichte, die in mehreren Zeitschriften (Heimatland, Der Literat und andere) ihren Widerhall fanden. An ein Gedicht "Zwölf Straßen" soll erinnert werden (Bilderreihe!)
Alle Publikationen beweisen es: Er ist in seinem Herzen immer ein "Bothfelder Junge" geblieben.
Und nun ist Wilfried Klute tot. Möge er in fremder Erde seine Ruhe finden.
Bürgerreporter:in:Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld |
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