Hunde am Kronsberg während der Vogelschutzzeit bitte unbedingt an die Leine nehmen - besonders der Rebhühner wegen
Zwischen Anderten und Laatzen liegt eine attraktive Landschaft, der Kronsberg. Er ist nicht nur bei Radfahrern und Spaziergängern beliebt, sondern auch bei Hundebesitztern. Doch nicht alle, die mit ihen Vierbeinern unterwegs sind, beachten die Leinenpflicht während der Vogelschutzzeit. Sie gilt vom 1. April bis zum 15. Juli. Und das kann Folgen für so manches andere Tier haben. Erst kürzlich habe ich selbst in der Eilenriede erlebt, wie ein Jagdhund Enten in einem Graben verfolgte, die dann in Panik flüchteten. In der Leinemasch ist vor wenigen Tagen ein totes Reh gefunden worden. Vermutlich von freilaufenden Hunden gerissen. Auch wenn das nun keine seltenen Tiere sind, so gibt es doch keinen Grund, sie gerade in der Zeit, wenn sie ihre Jungen aufziehen, nicht zu schützen. Und natürlich gibt es in diesen Naturgebieten Tiere, die auch selten oder sogar gefährdet sind.
So auch in der Feld- und Wiesenlandschaft des Kronsberges. Wie freut man sich dort über die Lerche, die tirilierend über dem längst hochgewachsenen Getreide flattert. Doch sie brütet am Boden, und sie ist gefährdet. Seit den Achtzigerjahren ist ihr Bestand um die Hälfte zurückgegangen.
Besonders gefährdet ist aber das inzwischen selten gewordene Rebhuhn, das sogar in ganz Europa vom Aussterben bedroht ist. Deren Bestand hat in den letzten fünf Jahrzehnten um 94 Prozent abgenommen. Die großen mit Pestizieden belasteten und sterilisierten Feldflächen bekommen ihm nicht. Oder Wiesenflächen werden für die Viehernährung gemäht. Die Rebhühner halten sich nur am Boden auf und brüten dort ebenfalls. Nur im Notfall fliegen sie. Und da ich häufiger mit einem Hund am Kronsberg unterwegs bin, habe ich schon mehrfach diese scheuen Vögel unabsichtlicht aufgeschreckt, die dann laut flatternd davonfliegen. Besonders gern halten sie sich zwischen Weg- und Feldrand oder an schmalen Wiesenstreifen mit Gebüschreihen auf. Gerade da, wo die Hunde schnüffeln. Ein freilaufender Hund aber kann ihren Tod bedeuten.
Deswegen, liebe Hundebesitzer, wäre es schön, wenn ihr nicht zu den 30 Prozent gehören würdet, die die Leinepflicht in Landschaftsgebieten nicht so genau nehmen. In den verschiedenen Stadtbereichen gibt es Auslaufflächen, und in der Natur werden es die Hunde verkraften können, die dreieinhalb Monate während der Brut- und Aufzuchtszeit an der Leine geführt zu werden. Die Natur wird es euch danken.
Bürgerreporter:in:Kurt Wolter aus Hannover-Bemerode-Kirchrode-Wülferode |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.