Hunde
Der Hund - der treueste Gefährte des Menschen (Fotos: Christel Wolter)

Der Hund ist dem Menschen ans Herz gewachsen, und er könnte ohne sein Herrchen oder Frauchen nicht leben.
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Wir lieben ihn, und er liebt uns. Er steht uns treu zur Seite, und wir akzeptieren ihn als Familienmitglied. Fast neun Millionen dieser beliebten Vierbeiner gibt es in Deutschland. Manche Menschen könnten ohne ihn nicht leben, und er seit der Domestizierung ohne den Menschen schon gar nicht. Das sieht man an den wilden frei lebenden Hunden in südlicheren Ländern, die oft ein erbärmliches Dasein führen müssen, die unter Krankheiten leiden oder sogar verhungern. Doch seit wann leben Mensch und Hund eigentlich zusammen?

Das ist nicht wirklich bekannt. Hat er sich, damals noch als Wolf, dem Menschen schon vor 100.000 Jahren angeschlossen oder erst vor 30.000 Jahren? Und wie ist es dazu gekommen? Vielleicht kam der Wolf in die Nähe eines menschlichen Familienverbandes und wurde von diesem mit Essensresten bewusst oder unfreiwillig gefüttert. Wahrscheinlicher ist es wohl, dass junge Welpen von den früheren Menschen aufgezogen wurden und so im Laufe der Zeit zu Haushunden wurden. Aggressivere Tiere wurden ausgesetzt oder geschlachtet, die dem Menschen zugewandteren mit anderen zugewandteren gekreuzt. So verlor der Wolf seine Wildheit und Natürlichkeit und passte sich dem neuen Umfeld immer mehr an. Auch der andersartigen Nahrung. Hatte er als Wolf von Fleisch gelebt, so änderte sich nun sein Stoffwechsel. Menschliche Nahrungsabfälle enthielten viel Getreide, das verdaut werden musste.

Schon bald wurde der Hund dem Menschen nach dessen Sesshaftigkeit als Ackerbauer und Viehzüchter unersetzlich, da dieser ihn zu verschiedenen Zwecken einsetzen konnte. Zum Beispiel als Wachhund und als Hütehund. Aber auch als Nahrungsmittel und Felllieferant. So wurden Hunde in der Regel, wie es viele archäologische Funde bezeugen, durch eine Zertrümmerung des Kopfes getötet. Und natürlich sicherten sie durch ihr Fleisch gerade in Notzeiten dem Menschen das Überleben. Aber normalerweise entwickelte der frühere Mensch eine soziale und emotionale Bindung zu seinem treuen Gefährten. Schon in altsteinzeitlichen Gräbern wurden Hunde dem Toten beigesetzt, die das bezeugen. Nicht nur in Westeuropa, sondern auch im Nahen Osten und von China bis Sibirien. In nämlich diesen drei Bereichen der Erde sind, so Wissenschaftler, die die DNA der Hunde über 15.000 Jahre zurück verfolgt und untersucht haben, drei unterschiedliche Hundepopulationen entstanden. Und im Norden Sibiriens, in den arktischen Regionen, konnten sie herausfinden, sind Hunde schon vor 2.000 Jahren als Schlittenhunde eingesetzt worden.

In späteren Zeiten gewann dann die Züchtung verschiedener Rassen immer mehr an Bedeutung. Der Mensch kreuzte die Hunde, die spezielle Merkmale aufwiesen, mit eben solchen, so dass sie seinen Anforderungen genügten oder sogar seinem Schönheitsempfinden. Zunächst waren das Ergebnis Hirten, Wach- und Jagdhunde. Später z. B. riesige Kampfhunde, die bei den Römern in den Arenen zum Einsatz kamen oder Pinscher, die sich im Mittelalter so mancher Wohlhabende als Schoßhund hielt. Am Hof Ludwig XIV. wurden Pyrenäenberghunde gehalten, und der Alte Fritz bevorzugte Windhunde, die ihre letzte Ruhestätte auf dessen Wunsch sogar neben seinem Grab in Sanssouci gefunden haben.

Heute gibt es um die 400 Hunderassen. Sie alle - man mag es manchmal kaum glauben - stammen vom Wolf ab, und sie alle können, zumindest theoretisch, miteinander gekreuzt werden. Und so manche Rasse dürfte es aus Vernunftgründen und zum Wohle der Tiere eigentlich nicht geben. Für sie wird das Leben zur Qual. Ob eine extrem platte Schnauze, so dass sie nur schwer atmen können oder deswegen sogar operiert werden müssen, ob degenerierte Hüftgelenke, zu kleine Schädel, die starke Kopfschmerzen verursachen können und die Hunde dadurch aggressiv machen oder Verhaltensstörungen, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese und andere Überzüchtungen machen den Hunden das Leben nicht selten zur Qual. Und da fragt man sich dann, warum solche Züchtungen gegen das Tierwohl überhaupt erlaubt sind und warum der Gesetzgeber bei uns dabei nicht einschreitet und sie verbietet. Aber solche Rassen sind eher die Ausnahme, und die meisten fühlen sich an der Seite des Menschen wohl.

Und wie wohl fühlt sich dieser Mensch, wenn er seinem treuherzigen Gefährten in die glänzenden Augen schaut. Wenn Blicke verzaubern können, dann tun es diese. Dabei kann der Vierbeiner durchaus die Mimik und Gestik seines Herrchens oder Frauchens deuten, genauso, wie umgekehrt auch. Über die Jahrtausende haben es beide gelernt, die Körpersprache des jeweils anderen zu verstehen und zu interpretieren. Und deswegen kommen sie in der Regel gut miteinander aus und bilden nicht selten ein unzertrennliches Paar. Es ist schön, dass es den Hund gibt, der dem Menschen so viel Freude macht, auch wenn dieser ihn bei Wind und Wetter in früher Morgen- und später Abendstunde nötigt, mit ihm Gassi gehen zu müssen. Manchmal flucht dieser Mensch darüber, und manchmal würde auch der Hund gern fluchen, wenn er es denn könnte. Wenn er zu lange allein gelassen wird oder wenn sein Fressen auf sich warten lässt. Doch im Großen und Ganzen geht es beiden mit dieser besonderen Beziehung ziemlich gut, und wohl keiner der beiden möchte auf ein solches Leben mit dem anderen verzichten. In vielen Jahrtausenden haben sich beide aneinander gewöhnt und können sicher auch in der Zukunft nicht voneinander lassen.

Siehe auch: Die Katze - das beliebteste Haustier der Deutschen

Bürgerreporter:in:

Kurt Wolter aus Hannover-Bemerode-Kirchrode-Wülferode

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