Von Null auf Fünftausend oder wie ich meinen Schweinehund überwinde - Das Lauftagebuch
Hameln. Gemeinsam von Null auf 5000, eine Initiative von Etr. Hameln und mehreren Sponsoren ließ mich dazu hinreißen, meinen erschlafften Körper vom Sofa zu erheben und mich den Lauftreff anzuschließen und auf die Laufbahn zu begeben.
Etwa 7 Jahre ist es nun her, dass ich meine Lauf- und Fußballschuhe an den Nagel gehängt habe. Nach vielen Spielen und Läufen, fiel ich in ein tiefes Loch. Meine „Dauerscheinschwangerschaft“ wurde durch meinen endgültigen Zigarettenverzicht und späterer Arbeitslosigkeit gefördert und bewegt sich in einem Bereich, den ich für mich nie möglich gehalten hatte.
Mit dem Beginn des Boulefiebers suchte ich mir eine neue Nische, die ich mehr oder minder erfolgreich absolviere. Ob nun als Funktionär am Schreibtisch oder als Spieler auf der Bahn, meine überflüssigen Pfunde bin ich durch meinen neuen Sport nicht losgeworden. Wie auch, das Herzkreislaufsystem wird dadurch nicht in Schwung gebracht. Das Einzige was ich mir bewahrt habe, ist meine „Kondition“, wenn auch in anderer Konstellation. Bei mir kann so ein Boulespiel schon mal zwei Stunden dauern, dafür bin ich inzwischen bekannt, um nicht zu sagen verschrien.
Seit einigen Monaten habe ich mir in den Kopf gesetzt, die Laufschuhe wieder zu schnüren. Mein Vorhaben scheiterte jedoch immer wieder an meinem neuen Haustier, den Schweinehund. Wenn ich knapp davor war mich wieder auf die Piste zu bewegen grinste er mich an. Er baute sich vor der Eingangstür auf, griente mich an und hinderte mich an mein Vorhaben.
Das las ich in der hiesigen Zeitung von dieser Laufaktion, von 0 auf 5000 in drei Monaten. Das sollte zu schaffen sein. Ich folgte der Einladung der Infoveranstaltung und war überrascht wie viele dem Aufruf folgten. Die Infos hörten sich gut an. Ein Training unter professioneller wöchentlicher Laufbetreuung in unterschiedlichen Leistungsgruppen unter Gleichgesinnten.
Auch die Tatsache, dass für dieses Training ein kleiner Obolus zu begleichen ist, der vorher nicht angekündigt war, konnte die meisten nicht davon abhalten sich anzumelden.
Eine Woche später sollte es losgehen. Als der Tag endlich kam, türmten sich dicke, fette schwarze Wolken am Himmel auf und es fing an zu schütten.
Mein Schweinehund konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Verdammt dachte ich, wie viele werden überhaupt zum Laufen kommen. Kommt überhaupt jemand. Früher war das für mich keine Frage. Lauftermin ist Lauftermin.
Ich packte meine Tasche, zog meine Laufsachen an, die ich im letzten Winkel meines Kleiderschrankes wiederfand. Laufschuhe besorgte ich mir vom Discounter. Für die ersten „Gehversuche“ müssen die reichen. Wenn ich dabei bleibe, müssen natürlich vernünftige Treter her.
Auf dem Weg zur Tür versperrte mir der üble Schweinehund den Weg und grinste über beide Ohren. Da war er wieder. Diese furchtbar lästige Tier. Ich weiß gar nicht mehr, wer mir den angedreht hat. Ich sah in an und ließ mich diesmal nicht aus der Ruhe bringen. Es regnete noch immer. Ich grinste den Hund an, schob ihn beiseite und ging hinaus.
Nun war ich gespannt, wie viele da waren. Zu meiner Überraschung wollten 37 Leute im Regen laufen. Wow.
Fortsetzung folgt
Bürgerreporter:in:Helmut Niehoff aus Berlin |
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