Herbstgesichter
Flammenspiel im Blätterwald,
mittagwarmer Sonnendunst,
Nächte, sternenklar und kalt,
taubenetzte Spinnenkunst
hängt in allen Lüften,
von den schweren Düften
blieben letzte Rosen -
und die Herbstzeitlosen
im wilden Beet mit trockenem Gras,
Perlen aus Glas
sitzen in blattlosen Sträuchern,
Kartoffelfeuer räuchern
und füllen das Blau mit Würze,
in Kürze erstarrt alles Leben für eine Weile
im eisigen Hauch -
ich vielleicht auch, um mich gesund zu träumen -
im Sterben und Werden von Bäumen mitzutun,
jetzt auszuruh'n - und neu erwachen wie ein Reis,
das behütet ward unter schmelzenden Eis. -
Bis dahin ist's noch weit ...
schenk' mir dein letztes Lachen, Sonnenblume,
für diese lange Zeit,
wärme mein Herz mit deinem Herbstgesicht,
Sommers Licht hast du eingefangen
und die Milde der letzten Tage,
auf die sinkt nun das Laub im weichen Fall,
Frieden, Ruhen überall.
Angela Stempin
Bürgerreporter:in:Manfred Hermanns aus Hamburg |
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