Österreich - Klösterreich
Wallfahrtskirche Heiligenkreuz-Gutenbrunn
Auf Spuren klösterlichen Lebens (4)
Wallfahrts- und Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt in Heiligenkreuz-Gutenbrunn
Nach unserem Aufenthalt im Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg am 10.07.2018 am frühen Vormittag, besuchen wir die Wallfahrts- und Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt in Heiligenkreuz-Gutenbrunn, östlich von Herzogenburg an der „Kleinen Barockstraße“ im Weg Heiligenkreuz 6 gelegen.
Sie befindet sich seitlich des Schlosses und gilt als ein einzigartiges Juwel des Barocks. Dieser Schatz ist allerdings weniger bekannt, obwohl sich die Kirche vor den „Toren der Landeshauptstadt“ St. Pölten befindet. Idyllisch zwischen Feldern und altem Baumbestand gelegen, zählt sie zu den schönsten spätbarocken Landkirchen Österreichs.
Die Kirche wurde von 1755 - 1758 erbaut. Bauherr der heute unter Denkmalschutz stehenden Kirche war Bischof Franz Anton Marxer, seinerzeit Weihbischof und Generalvikar von Wien und Passau unter der Enns, zur Zeit Maria Theresias.
In ihrer Gesamtkomposition wird sie als größte und bedeutendste "Maulpertschkirche" in Österreich bezeichnet.
Franz Anton Maulpertsch (1724 - 1796) war neben Martin Johann Schmidt ("Kremser Schmidt") der herausragendste Maler des österreichischen Spätbarocks.
Die Kirche ist zu Ehren Maria Himmelfahrt und Maria Heil der Kranken geweiht. Kirchweih- und Patroziniumsfest wird am 15. August gefeiert.
In der freundlichen Führung vom amtierenden geistlichen Herrn des Gotteshauses werden wir aufmerksam auf die Besonderheiten dieser Kirche.
Mit dem Anschauen des Chorraumes erblicken wir am Hochaltar eine spätgotische Gnadenmadonna vor einem Strahlen bekränzenden Stoffbaldachin aus tief weinroten Samt, darüber ein großes von Engeln getragenes Kreuz in Wolken- und Engelsgloriolen. Seitlich des Hochaltars stehen in weißer Marmor-Gestaltung große Statuen der Vier Evangelisten.
Ein ungewöhnlich formschöner moderner Altartisch im Oval aus rötlichem Marmor auf Messingträgern findet mein besonderes Gefallen. Auf ihm befindet sich ein kleinen Metallkreuz mit der Figur des gekreuzigten Jesus.
Der Altarraum mit rötlichem Stuckmarmor ist farblich vom weiß gefassten Langhaus abgehoben.
Die Deckenmalerei schuf Franz Anton Maulpertsch (auch Maulbertsch geschrieben) 1758. Wir sehen ein Fresko mit ausgeprägt expressivem Formenspiel, Lichtgehalt, Mariä Himmelfahrt im Chorjoch, Engel mit Schweißtuch der hl. Veronika, in der Vierungskuppel die Auffindung des Kreuzes, die Vier Kirchenväter, Ornamente, über der Orgelempore Schutzengel und Maria.
Die Orgel baute Franz Capek 1926 in einem spätbarocken Gehäuse von Franz Xaver Christoph mit einem Wappen von Weihbischof Franz Marxer.
"Die Kirche wurde von 1755 bis 1758 als Schulkirche für das im Schloss Heiligenkreuz geplante Alumnat für Weltpriester geplant, vermutlich von Mathias Gerl und Paul Trientl für den Wiener Weihbischof Anton Marxer. Der spätbarocke Kirchenbau entstand in Auseinandersetzung mit der Salzburger Kollegienkirche nach Johann Bernhard Fischer von Erlach ...". (Wikipedia)
Von 2009 bis 2014 erfuhr die Kirche dank finanzieller Unterstützung von Förderverein, Diözese, Bund und Land eine Generalsanierung und konnte sich uns 2018 in ihrer ganzen Schönheit und Herrlichkeit präsentieren. So lädt sie ein, gern an einer Heiligen Messe oder an einem Konzert teilzunehmen.
Mit herzlichem Dank für die persönliche interessante Führung mit Vermittlung von Kenntnissen um diesen sehenswerten Kulturschatz christlichen Glaubens mit der Wallfahrtskirche Heiligenkreuz-Gutenbrunn und erfüllt von den reichhaltigen Eindrücken des direkten Erlebens setzten wir unsere Studienfahrt fort mit dem Ziel der Landeshauptstadt St. Pölten.
Kirsten Mauss
Bürgerreporter:in:Kirsten Mauss aus Hamburg |
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