Stuttgart: 125 Jahre Automobil, aber nicht ohne Wein
„Wissen Sie, woher der Kotflügel seinen Namen hat?“ fragt die Führerin im Mercedes-Benz-Museum (www.mercedes-benz.com/museum) in Stuttgart und beantwortet die Frage gleich selbst: „Zum Schutz gegen den hochspritzenden Kot der Pferdefuhrwerke.“
Man stelle sich das Jahr 1886 vor. Nur Pferdegespanne auf Wegen und Straßen. Fast zeitgleich erfanden Gottlieb Daimler und Carl Benz in diesem Jahr das Automobil. Dieses Datum gilt seitdem weltweit als Geburtsstunde des Autos. Nicht nur anlässlich des 125. Geburtstags wird die Faszination Auto auf vielfältige Weise informativ und unterhaltsam dargestellt. Hochkarätige Museen gewähren Einblick in die Entwicklung des Fahrzeugbaus, Erlebniszentren machen das Auto von heute erfahrbar, teilweise im wörtlichen Sinne, etwa in einem Simulator. Das lässt sich im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart erleben. Einzigartig bietet es Automobilgeschichte auf 16.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche und neun Ebenen. Von den ersten Daimler- und Benz-Fahrzeugen über den ersten Mercedes, über die Fahrzeuge vieler Prominenter bis hin zu den legendären Silberpfeilen von damals und heute. Genauso einzigartig wie die Wagen der prestigeträchtigen Marke mit dem berühmten Stern ist auch die Architektur des Museums, eine 50 Meter hohe Konstruktion in Form einer Doppelhelix. Die Idee für diese Architektur stammt vom Amsterdamer UN-Studio van Berkel & Bos.
Ein Aufzug lädt zur Zeitreise ein. In 34 Metern Höhe, angekommen im Jahr 1886, beginnt der Mythos mit der bahnbrechenden Erfindung von Daimler und Benz. An den Wänden passende Geschehnisse der Zeit in Bildern.
Motorisierte Mobilität bedeutet reisen. In der „Galerie der Reisen“ steht die Pullman-Limousine von 1927 neben dem legendären Allwetter-Reiseomnibus O 2600 aus dem Jahr 1940.
Von weltweit einmaliger Anziehungskraft ist die Ebene „Silberpfeile - Rennen und Rekorde“, die 40 Highlights aus der Motorsport-Geschichte zeigt: vom Phönix-Rennwagen und dem berühmten Blitzen-Benz bis hin zu den siegreichen Formel-1- und DTM-Rennwagen aus dem aktuellen Renngeschehen. Jüngstes Mitglied in der Silberpfeil-Familie ist Lewis Hamiltons Weltmeister-Wagen aus dem Jahr 2008.
Die Prachtstücke der Automobilgeschichte sind in der „Galerie der Namen“ zu finden, faszinierende Originalstücke mit ihren authentischen Gebrauchsspuren wie der Große Mercedes Typ 770 von Kaiser Hirohito und Kaiser Wilhelm II., der letzte Dienstwagen von Konrad Adenauer und der rote SL von Prinzessin Diana.
Man erfährt, dass die reichen Mitglieder der Oberschicht, die ihr Fahrzeug selbst lenkten, statt sich chauffieren zu lassen, Herrenfahrer heißen. Sie nutzten das Auto als Sportgerät und wetteiferten mit ihren Standesgenossen bei Rennen und sogenannten Zuverlässigkeitsfahrten. Einer von ihnen, Emil Jellinek, fuhr 1899 auf einem Daimler-“Phönix“-Rennwagen auf dem Semmering.
Hungrige können vor Ort verweilen und im edlen Restaurant, geführt von der Sarah Wiener GmbH, dem leiblichen Wohl frönen.
Wer nun Lust auf den Kauf von „Classic Cars“ oder Oldtimer bekommt, sollte sich im Meilenwerk umsehen. Das Meilenwerk Stuttgart befindet sich im denkmalgeschützten ehemaligen Landesflughafen auf dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen. Besucher haben freien Eintritt und können eine stilvolle Mischung aus Oldtimer-Museum, Sportwagenausstellung, Restaurierungswerkstätten und Verkaufsräumen erleben und sich auch hier den Gaumenfreuden hingeben.
Auch in 2011 fiebern die Wengerter, die schwäbischen Weingärtner, begierig dem jungen Wein entgegen. Sie und all die „Vierteleschlotzer“ hoffen wieder auf eine Ausbeute von Öchslegraden, hoch genug, die Fässer und schlanken „Schlegel“flaschen mit einem guten Riesling, Silvaner, Kerner, Müller-Thurgau, einem gelungenen Trollinger, Lemberger und Schwarzriesling zu füllen. Unser erster Bundespräsident Theodor Heuss, der als Heilbronner Bürger den Weinbau in seiner Heimatstadt zum Thema seiner Doktorarbeit machte, soll einmal gesagt haben: „Wer bei uns nichts trinkt ist zu faul zum Schlucken.“
In der Tat spielt in Württemberg Wein eine so gewaltige Rolle, dass man bis vor wenigen Jahrzehnten Bierausschank vom Fass vergeblich suchte. So verwundert es nicht, dass selbst die württembergische Landeshauptstadt in romantische Rebhügel eingebettet ist. Allerdings sollte der Autofahrer seinem Wagen in Stuttgart eine Verschnaufpause und sich selbst einen Fußmarsch durch die Weinberge gönnen und die Einkehr in eine Besenwirtschaft oder ins Weinbaumuseum mit Exponaten aus über 2000 Jahren Weinbaugeschichte und dem urgemütlichen „Weinstüble“ in Stuttgart-Uhlbach, dem Weinort schlechthin. Hier heißen die Straßen passend Müller-Thurgau-Weg oder Silvanerweg.
Einen Abend könnte man im Römerkastell Stuttgart ausklingen lassen, genauer bei einer exzellenten Zauber-Show in der „Strotmanns Magic Lounge“ und hautnah dem Magier auf die Finger sehen und staunen, wie er Spielkarten- und Münz-Tricks auftischt, und erneut auf die Finger gucken, immer wieder staunen und doch nicht verstehen.
2 Übernachtungen im DZ (an Wochenenden und Feiertagen buchbar) inklusive reichem Frühstücksbuffet, Obstteller und 1 Flasche Mineralwasser bei Anreise im Zimmer, 1 x 3-Gang-Menü im Restaurant „Reuchlin“, StuttgartCard für 3 Tage (freie Fahrt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln, Ermäßigungen bei Stadtrundfahrten, Theatern und vielen Museen), freie Nutzung von Schwimmbad, Sauna, Dampfbad und Fitnessbereich für 177 Euro pro Person.
Maritim Hotel Stuttgart, Seidenstr. 34, 70174 Stuttgart, Tel. +49(0)711/9420, E-Mail: info.stu@maritim.de, www.maritim.de
Bürgerreporter:in:Elke Backert aus Hamburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.