Bad Kleinkirchheim: Von den Pisten in die Thermen
Was sich vor Weihnachten als schneeweißes Band zwischen den Wäldern hindurch zieht, ist von da an in den grellsten Leuchtfarben bevölkert: Hochsaison in Bad Kleinkirchheim (BKK). Das ehemalige Kärntner Bauerndorf, das erst 1956 mit Strom versorgt wurde und heute mehr als dreimal soviel Gästebetten wie Einwohner hat, ist auf den winterlichen Touristenansturm gerüstet. Immerhin haben es mehrfache Weltcuprennen und Namen wie Franz Klammer weithin bekannt gemacht.
Selbst sonnenverwöhnt auf der Südseite des Alpenhauptkamms gelegen – die italienische Region Friaul-Julisch-Venetien soll nur eine Stunde Fußweg entfernt sein -, verwöhnt BKK seine Gäste durch herrliche Aussichten, etwa von der Kaiserburg und dem Strohsack in 2.000 Meter Höhe, auf die spitzen Nockberge, auf Hohe Tauern und Julische Alpen und, bei guter Sicht, auf den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner.
Neben der Weltcup-Abfahrt „Kärnten - Franz Klammer“, die sportlichen Ehrgeiz fordert, kennzeichnen schöne weite Hänge und viele Pistenvarianten für Skifahrer aller Könnerklassen das Skigebiet. Auch Familien sind hier richtig, weil es schon für Kinder ab drei Jahren Skischule und Ski–Kindergarten gibt und natürlich ein Übungsgelände. Langlauf-Fans und Winterwanderer finden eine idyllische Landschaft auf 1.100 bis 2.055 Höhenmeter vor. Bei der Kaiserburg beginnt eine beleuchtete Naturrodelbahn.
Auf die Gäste, die sich tagsüber mit den Liften auf die Berge ruckeln lassen, warten im Tal zwei Erlebnisthermen (www.vondenpistenindiethermen.com/). Die eine, das „Römerbad“ direkt an der Kaiserburg-Talstation, ist nicht mehr nur ein turbulenter feucht-fröhlicher Funpark für die ganze Familie mit Wasserfall, Whirlpools, Bodensprudel und Außenbecken. Für viele Millionen Euro wurde das Römerbad um eine Wellness-Oase für einen wahren Wohlfühl-Urlaub erweitert.
Die andere, „St. Kathrein“, befindet sich am Fuße der Maibrunnabfahrt. Benannt ist sie nach der heiligen Katharina, die, so will es die Legende, im 14. Jahrhundert durch ihre Tränen die Quelle entstehen ließ und so Kleinkirchheim zum Bade- und Kurbetrieb verhalf. Neben den schönen Schwimmlandschaften gibt es in „St. Kathrein“ ein Tepidarium, ein aus römischer Zeit bekanntes Lauwarmbad. Wer sich auf die wohlig-warmen Steinbänke bettet und die zwischen dreißig und fünfzig Grad aufgeheizten Marmorwände auf sich strahlen lässt, kann total abschalten. Stunden, sagen die Kurärzte, kann man hier verbringen. Je länger, desto intensiver wirke die Warmluft auf den Kreislauf und das vegetative Nerven- und Immunsystem. Stress wird zur Vokabel.
Auch für die Schönheit sorgt der Ort. Denn in den Nockbergen, und nur da, wächst die Pflanze Speik. Die Wurzeln enthalten besonders viel an ätherischem Baldrianöl. Die geschützte zu den Geißblattgewäschen gehörende Pflanze wurde früher massenhaft ausgegraben und vor allem in den Orient exportiert. Heute ist dies besonders lizenzierten Bergbauern vorbehalten. Sogar ein eigenes Grabwerkzeug existiert dafür, das so genannte Speikkramperl. Schon Kleopatra pflegte Ihre Haut mit Speik. Auf persönlichen Wunsch der Kaiserin wurde die Pflanze nach Ägypten verschifft.
1928 begann Walter Rau, aus der Speik-Pflanze Seife und Badeöl herzustellen. Heute, unter der Führung seines Enkels, bietet das Unternehmen Speick eine breite Palette an Naturkosmetik an. Eines hat sich seit der Gründung jedoch nicht geändert: Wie damals wird die Pflanze von den Kärntner Almbauern mit der Hand geerntet.
Nicht zuletzt sorgen die kontaktfreudigen – „Darf i di Elke nennen?“ – und feier-, sprich trinklustigen Kärntner Buam und Dirndln dafür, dass man zu seinen Stamperln Schnaps kommt. Immer angesagt sind neben Glühmost und Jagertee der Barrack, ein Marillen(= Aprikosen)schnaps, die „heiße Witwe“, der „starke Willi“ und Wodka-Feige. Als Grundlage für Hochprozentiges sorgt das traditionelle deftige Holzfällergericht „Frigga“, zusammengerührt aus Eiern, Speck und Käse. Fassdaubenski und ähnlich Lustiges halten die Gäste bei Laune.
Anreise:
Kärnten ist aus Deutschland in nur einer Flugstunde mit Germanwings ab Köln und Berlin und mit Condor ab Hamburg und Berlin gut erreichbar. Für den komfortablen Start in den Winterurlaub fährt vom Flughafen ein Airport-Shuttle die Gäste direkt zur Unterkunft.
Auch mit dem Auto gelangt man leicht nach Kärnten: Mit dem Ausbau des Tauerntunnels ist die Autobahn seit 2010 durchgängig in jede Richtung zweispurig befahrbar und bietet eine staufreie und sichere Fahrt.
Wer nicht selbst fahren möchte, findet bei der Deutschen Bahn attraktive Angebote.
Übernachtung: Das Hotel Trattlerhof ist ein romantisch-rustikales Haus mit Tradition seit 1356, mit gemütlichen Stuben, gepflegter Gastronomie, mit Sport- und Animationsprogramm, Wellnessbereich und Hallenbad, Reitstall und Tennisplätzen. Auskunft erteilt Herr Jakob Forstnig jun., 9546 Bad Kleinkirchheim, Gegendtaler Weg 1, Tel. (0043)4240/8172, Email: hotel@trattlerhof.at, www.trattlerhof.at
Das Landal Bad Kleinkirchheim liegt idyllisch am Waldrand, nur drei Minuten von der Therme St. Kathrein entfernt. Es hat 72 Ferienwohnungen und zehn Chalets mit eigener Sauna, dazu Hallenschwimmbad, Kinderclub, Tiefgarage. Auskunft erteilt Familie Georg Makoru, A-9546 Bad Kleinkirchheim, Maibrunnenweg 16, Tel. (0043)4240/20360, info@landal.at
Bad Kleinkirchheim Tourismus, Tel. +43(0)4240/8212, info@badkleinkirchheim.at, www.badkleinkirchheim.at
Bürgerreporter:in:Elke Backert aus Hamburg |
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