Das Erlebnis für alle: Kunststücke mit Delfinen

Die Delfine scheinen guter Laune. Immer wieder schießen sie lustvoll aus der Meeresoberfläche auf, drehen sich um die eigene Achse, um sogleich in Sekundenschnelle erneut in ihr nasses Element einzutauchen. „Hey, folks“, unterbricht eine Frauenstimme unser Versunkensein. „Ich bin Mandy und zeige euch jetzt ein Video über das Delfin-Schwimmen.“

Sechs Deutsche hatten sich im Hotel Occidental Grand Cozumel auf der Insel Cozumel zusammengefunden, um ein Abenteuer zu wagen, das ich bisher nur aus Shows kannte. Im Themenpark Sea World in Orlando/Florida hatte ich eine solche Vorführung gesehen mit durchtrainierten Mädels, die sich von Delfinen stehend durchs Wasser tragen ließen. Das hatte mich sehr beeindruckt. In Mexiko nun bot sich mir die Gelegenheit, selbst Teil des Schauspiels zu sein: im Naturpark Chankanaab auf dem der Halbinsel Yucatan vorgelagerten Eiland Cozumel.
Mandy sperrte uns in einen dunklen Raum, wo wir ungläubig die Aktionen begutachteten, die wir dann selbst ausführen sollten. Wir waren uns einig: Eine Schwimmweste ziehen wir über. Wir steigen auch ins Karibische Meer, genau: in ein darin abgegrenztes Becken. Alles weitere lassen wir auf uns zukommen.

Im - übrigens superwarmen – Wasser hatte Juan das Sagen. Die beiden Delfine Titan und Triton, die er für uns bestimmt hatte, hoben die Köpfe aus dem Wasser. Juan fragte sie, ob sie „den Leuten da“ Küsschen geben wollten. Aber sie schüttelten den Kopf, woraufhin sie aus dem großen Eimer einen Fisch bekamen und untertauchten. Er rief sie und fragte noch einmal. Nun bejahten sie und bekräftigten das Ja mit diesen unwirklichen hellen Lauten, die uns Menschen so anrühren. Sonja sollte vortreten und die Handflächen über die Wasseroberfläche halten. Kaum stand sie so da, als einer der Delfine sich in Kussposition vor ihr aufrichtete und sie ihre Wange an die seine legen konnte. Natürlich waren da eine Fotografin und ein Videofilmer, die alles im Bild festhielten.

Wir alle kamen an die Reihe, und alle waren wir begeistert. Wir durften Rücken und Bauch streicheln, während sie an uns vorüberhuschten. Babyzart ist ihre Haut. Dann begrüßten sie uns, indem sie ihre Flossen hochreckten, die wir schüttelten, als ob wir alte Kumpels wären. Geschickt eingefädelt von Juan. Wir sollten ja Vertrauen zu den Tieren aufbauen. Da kam auch schon Helfer Mike mit Maske und Taucherbrille angeschwommen und zog mich in die Beckenmitte. Wenn ich die Flossen der beiden sähe, solle ich nur zugreifen, alles Weitere machten sie. Sie machten. Mit einer höllischen Geschwindigkeit zogen sie mich bis an die Absperrung. Plump plumpste ich ins Wasser. Sie entfernten sich elegant.

Und wieder holte mich Mike in die Mitte. Füße durchdrücken und Arme in die Luft strecken, ermahnte er und fragte: „Ready?“ Schon stoben Titan und Triton herbei, um ihre Schnauze unter meine Füße zu packen und mich hoch über das Wasser zu hieven. Ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit durchdrang mich und noch ein anderes Gefühl: Ich hatte Mut bewiesen, weil ich den Tieren vertraute.
Aufgeregt beguckten wir anschließend Videofilm und Fotos. Ein Foto durften wir behalten, das ist im Preis inkludiert. Für jedes weitere zahlt man. Man kann auch einen Film erwerben.

Für das Schwimmen mit Delfinen nach Mexiko reisen? Als meine kleine Nichte die Fotos sah und die Geschichte hörte, musste ich ihr versprechen, sie das nächste Mal mitzunehmen.

Bürgerreporter:in:

Elke Backert aus Hamburg

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