Interview mit dem begnadeten Komponisten und Künstler Fred Kara Laforêt
Komponist Fred Kara Laforêt, geboren 1966 in Paris
Er ist bekannt als "SCHWARZER RITTER" von Kaltenberg. Die Musikstücke zum Turnier stammen aus seiner Feder.
Viele seiner Fans verehren ihn vor allem wegen seinen Kompositionen.
Ich hatte das Vergnügen mit ihm ein Interview zu machen.
Es wurde in französischer Sprache geführt.
Bürgerreporterin:
Ich habe gelesen, dass Sie als Kind hinter den Bühnen groß geworden sind.
Fred Kara Laforêt:
Meine Eltern waren beide Schauspieler und haben mich natürlich immer mitgenommen.
Bürgerreporterin:
Besaßen Sie schon als Kind einen Hang zur Musik?
Fred Kara Laforêt:
Ja, ich habe bereits mit 8 Jahren eine klassische Gitarre bekommen, habe mich jedoch nicht so sehr für die Klassik interessiert, sondern mehr für Rock. Ich habe mein Schwergewicht auf den Rock gelegt, aber die Klassik nie aus den Augen verloren.
Bürgerreporterin:
Genossen Sie eine Musikausbildung und welche Instrumente erlernten Sie?
Fred Kara Laforêt:
Nein, ich habe auch nie Kurse belegt, habe mich dessen geweigert und wollte mich auch nicht einengen lassen, sondern frei sein. Ich besitzte eine große Bibliothek mit vielen Büchern über die klassische Musik. Ich bin Autodidakt und spiele heute Gitarre, Piano und auch Bass. Ich bin grosser Liebhaber der Bassklänge, was aus meinen Kompositionen heraus zu hören ist. Als kleiner Junge, mit 5 Jahren hatte ich eine Klavierlehrerin; ich wollte ja eigentlich Klavier lernen, sollte jedoch zuerst die Theorie erlernen und dies war mir zu langweilig. Ich wollte Musik spielen und keine Mathematik. Damals war alles noch sehr streng, alte Formen und Traditionen, heute ist die Ausbildung viel offner.
Bürgerreporterin:
Wie verbinden Sie die Musik mit dem schwarzen Ritter, bzw. dem Stuntman?
Fred Kara Laforêt:
Heute mache ich keine Stunts mehr, gehe alles eher etwas gemütlicher an. Ich lasse mich nicht mehr vom Pferd fallen, oder hinterher schleppen. Irgendwann ist man fertig damit. Das ist nicht mehr altersgerecht. Der schwarze Ritter ist nur ein winziger Teil von meinen schauspielerischen Tätigkeiten. Ich wechsele mehr vom schwarzen Ritter hoch zu Ross hin zum Musikalischen und kann so ausdrücken, was ich denke.
Bürgerreporterin:
Wie ist Ihre derzeitige Bilanz? Kann man sich ausschließlich von der Musik finanzieren?
Fred Kara Laforêt:
Die Hälfte meiner Einkünfte verdiene ich mit meiner Musik, aber Ende des Jahres hoffe ich auf 75 % zu kommen.
Bürgerreporterin:
Welche Resonanz bekommen Sie auf Ihre Musik?
Fred Laforêt:
Das junge Publikum fühlt sich von meiner Musik sehr angesprochen. Weil ich vom Rock her komme kann ich sehr viele Einflüsse und Elemente mit der Elektrogitarre in die klassische Musik transponieren. Dies spricht das junge Publikum mehr an als die hochgestochene und reine Klassik.
Bürgerreporterin:
Wie schafft man es, neue Stücke zu kreieren?
Fred Kara Laforêt:
Ich komponiere vor allem musikalische Geschichten für die Verleger und Filmproduzenten, aber komponiere auch für mich.
Mario Luraschi gibt mir das Szenario (Zeichnungen) und auf dieser Basis komponiere ich die Musik. Aber Mario macht mir absolut keine Vorschriften, ausser dass es episch sein muss. Ich kann mich dann frei entfalten. Manchmal habe ich Elektro-Gitarrenklänge in der Szene ... wenn ich ihm die vorher vorgespielt hätte, er hätte sicherlich nein gesagt. Ich kann meine Freiheit total ausleben und kreativ sein. Meine Kompositionen kommen von oben, oder sind einfach in mir drin. Ich lege sie dann musikalisch dar und so kann ich später darauf zurückgreifen für ein Spektakel. Alles wird aufgehoben....
Bürgerreporterin:
Was hat Sie dazu inspiriert, die Musik für die Kaltenberger Ritterspiele zu komponieren?
Fred Kara Laforêt:
Nur schwarzer Ritter zu sein, war keine Herausforderung für mich und irgendwann einmal vor etwa 5 Jahren habe ich zu Mario gesagt, wenn du willst, mache ich die Musik für das Ritterturnier. Und Mario Luraschi war sofort einverstanden.
Bürgerreporterin:
Haben Sie schon vergleichbare Projekte gemacht?
Fred Kara Laforêt:
Ich habe schon verschiedene Shows musikalisch inszeniert, hier für Kaltenberg mit viel Kraft und Power, habe aber auch viele feinere, ausgeklügelte Musikstücke komponiert. Ein besonderes Stück ist ALCHIMIE EQUESTRE, Sie finden es auf meiner Homepage (auch den entsprechenden Filmbeitrag
Bürgerreporterin:
Könnten Ihre Werke auch als Soundtrack zu einem Film dienen?
Fred Kara Laforêt:
Ich habe einen Verleger der meine Musik für Filme, oder für was auch immer bereit hält. Meine Musik ist dort aufgelistet und jeder, der was braucht, kann dort nachfragen und mich buchen. Er kann dann die bestehenden Werke haben, oder ich komponiere etwas ganz Neues.
Bürgerreporterin:
Ihre Musik ist nicht ganz unkompliziert, ist es für Sie ein Kompliment, wenn jemand dies behauptet, oder eher das Gegenteil?
Fred Kara Laforêt:
Dies würde ich als riesengroßes Kompliment empfinden. Manchmal möchte ich etwas einfachere Musik machen. Aber das Spezielle muss bleiben. Es kommt aus meinem Inneren und soll auch weiterhin sehr anspruchsvolle Musik sein. Wenn ich andere Komponisten höre, zum Beispiel Beethoven oder Serge Prokofieff, denke ich, dies ist komplex und schwierig, aber sicherlich war ihre Musik für sie selbst auch nicht schwierig.
Bürgerreporterin:
Lebt der Künstler einsam?
Fred Kara Laforêt:
Ich hasse große Menschenansammlungen, lebe viel lieber völlig abgeschlossen. Jedoch meine große Passion sind meine beiden Töchter Lena und Josépha.
Bürgerreporterin:
Fühlen Sie sich denn nicht einsam?
Fred Kara Laforêt:
Kaltenberg ist schon eine lange Zeit. Ich habe nun fünf Wochen meine Frau und das kleinere der Kinder nicht mehr gesehen. Das ist schwierig zu ertragen. Die Familie brauche ich um mich. Aber ich brauche auch meine Musik. Zu Hause, ja, da habe ich mein Studio. Und wenn ich gerade etwas unheimlich kompliziertes erarbeite, kommt die Kleine und sagt: Papa spiele mit mir.... (sagt er und ein liebevolles Lächeln umspielt die Lippen dieses sonst ernsten und eher einsamen Mannes).
Bürgerreporterin:
Vermissen Sie in Kaltenberg Ihr Tonstudio?
Fred Kara Laforêt:
Eigentlich nicht, im Gegenteil, ich habe meine Gitarre mitgenommen. Meine Ideen hören nicht auf, ich habe sie im Kopf und wenn ich wieder zu Hause bin, kann ich sie auf dem Papier umsetzen.
Bürgerreporterin:
Wer macht die Orchestermusik?
Fred Kara Laforêt:
Ich habe Musiker, die ich hin und wieder mal einsetze. Normalerweise mache ich die Orchestrierung selber, so bin ich unabhängig. Meine Frau singt, sie hat eine wundervolle tiefe Stimme. Vor langer Zeit war ich in einer französischen Rockgruppe integriert. Sie hat sich 2006 aufgelöst. Seit dem mache ich alles alleine.
Bürgerreporterin:
Meine letzte Frage. Sind Ihre Kinder auch musikalisch?
Fred Kara Laforêt:
Meine kleine Tochter ist ziemlich talentiert. Sie tanzt auch und die größere Tochter ist völlig auf Pferde konzentriert. Sie macht auch Springreiten.
Vielen Dank für das Interview!
Interwiever: Maria Bolten
Übersetzerin: Lilo Barthod-Malat
Und hier können Sie in seine Musik hinein hören:
http://www.facebook.com/l/CAQF6EhGEAQGKfz9ExdjNhM1...
Bürgerreporter:in:Maria Bolten aus Gundelfingen an der Donau |
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