War früher wirklich alles besser? Schwäbisches "Wie i Kegeln" im Haus der Senioren Gundelfingen

Wii-Kegel-Turnier7/10/10
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(Gundelfingen/Donau) Die Kegeldamen und -brüder im Haus der Senioren Gundelfingen haben sich gut gelaunt im großen Festsaal des Hauses eingefunden.
Eine Kegelbahn im Altenheim?
Nein! Die Senioren nehmen statt einer schweren Kugel nur noch einen leichten Controller in die Hand und spielen mit der Wii-Konsole virtuell auf einer Bowlingbahn, projeziert auf die große Leinwand für die Senioren, der Ort um Spaß zu haben.

Im 21. Jahrhundert steht man nicht mehr selbst auf der Bahn, sondern bedient eine Computer-Figur.
Ein Infrarotcontroller, der Hand- und Körperbewegungen des Spielenden abbildet, macht das Abtauchen in die virtuelle Spielwelt möglich.
Fern ab von dunklen, engen Kegelbahnen rollen die Kugeln auf einer bunten Bowlinganlage, die sich die Macher von Nintendo ausgedacht haben.

Drücken, schwingen, loslassen – so einfach ist das Wii-Bowling in der Theorie. Doch es gehört Fingerspitzengefühl und Koordination dazu, die virtuelle Kugel mit ausreichend Schwung und dem richtigen Drall Richtung Kegel los zu schicken.
Ohne Berührungsängste nehmen die Bewohner jedoch das Spiel ihrer Enkelgeneration an und die intuitive Bedienung, die den Bewegungsablauf eines normalen Bowling-Spielers abbildet, ist schnell erläutert und die Senioren haben von Spiel zu Spiel immer weniger Probleme mit dem Gerät zurecht zukommen.
In wenigen Minuten ist die Bedienung von den Teilnehmern verstanden und nach weiteren Minuten der Übung, erfolgten die Bewegungen flüssig und rund, was zu einem schnellen Erfolgserlebnis führte.
Und wenn die Kugel doch mal in der "Gosse" landet, beginnen interessante Diskussionen über Unebenheiten der Kegelbahn, wissen die Betreuungsassistenten, die das Wii-Kegeln begleiten, zu berichten.

So blieben bisher auch alle Bewohner dabei und es werden immer mehr bei den monatlichen Wii-Kegel-Turnieren, bei denen es neben viel Spaß, Unterhaltung und Erfolgserlebnissen um den beliebten "Wii-Kegel-Wanderpokal" geht, sowie Urkunden für alle Teilnehmer.

Auch immer wieder gerne betrachten sich die Bewohner auf den monatlichen Fotocollagen, mit Bildern und Ergebnissen des vergangenen Wii-Kegel-Turniers.

Das große Leinwandbild lockt neben den Spielern selbst noch Zuschauer an, die häufig selbst zu Wii-Keglern werden.
Die Damen und Herren im Haus der Senioren Gundelfingen haben sichtlich Spaß am Spiel und gut geübte Teilnehmer räumen im großen Stil die Pins (Kegel) ab.

Mehr als einmal freuen sich alle, wenn schon beim ersten Wurf fast alle zehn Pins fallen.
Vor allem körperlich Pflegebedürftige und demenziell erkranke Bewohner trainieren mit dem Computerspiel ihre Konzentrationsfähigkeit und ihre Aufmerksamkeit.

Da der Begriff "Bowling" für die Bewohner weniger verständlich war, wurde die Bezeichnung "Wii Kegeln" verwendet.

Auf die Frage einer fast 90-Jährigen Dame, wie dieses "Wii Kegeln" denn ausgesprochen würde, bekam sie von einer Mitspielerin erklärt, das wird schwäbisch "Wie i Kegeln" gschwätzt, auf hochdeutsch also "Wie ich Kegeln".

Bürgerreporter:in:

Andreas Maier aus Gundelfingen an der Donau

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