Naturschutz
Landkreis Günzburg startet Projekt zum Schutz der Rauchschwalbe
Die Rauchschwalbe gilt seit Jahrhunderten als Glücksbringer und Freund des Menschen. Sie nistet vor allem in Ställen, Scheunen und anderen verwinkelten landwirtschaftlichen Gebäuden und ist als Kulturfolger auf den Menschen angewiesen. Seit Jahren gehen die Bestände der Rauchschwalbe zurück. Dies ist vor allem auf die modernen, offenen, licht- und luftdurchfluteten Rinderställe zurückzuführen.
Für das Tierwohl der Rinder sind diese Offenställe ideal, aber die Rauchschwalbe findet hier keine geeigneten, zugluftgeschützten und nicht zu hellen Plätze für ihre Nester. Oft sind die Wände auch zu glatt, so dass die Nester keinen ausreichenden Halt finden. Hinzu kommt die fortschreitende Versiegelung der Landschaft, wodurch Lehmpfützen als wichtige Quelle für Nistbaumaterial kaum noch zu finden sind. Daher sind Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Nistplätze wichtig.
Schwalbenboxen für landwirtschaftliche Anwesen
Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Günzburg hat deshalb ein Projekt zum Schutz der Rauchschwalbe ins Leben gerufen. Als erster landwirtschaftlicher Betrieb im Landkreis erhielt die Familie Weiß aus Münsterhausen vom Landratsamt Günzburg fünf spezielle „Schwalbenboxen“, die in Zusammenarbeit mit ProArbeit Günzburg hergestellt wurden. Josef Schmid vom fachlichen Naturschutz informierte ausführlich über geeignete Standorte für die Nistkästen. Diese sollten windgeschützt und nicht direkt über dem Futtertisch angebracht werden. Bei Bedarf können diese Schwalbenboxe relativ einfach aus einer alten Schublade hergestellt werden, in die dann nur ein Kunstnest oder eine Holzleiste als Schwalbennest montiert wird.
Rauchschwalben und ihre Nester sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt, informiert Margit Schuler, Fachbereichsleiterin Ökologie und Nachhaltigkeit am Landratsamt Günzburg. „In diesem Sinne sollten wir alle dazu beitragen, die geschützten Rauchschwalben und ihre Nester zu respektieren und zu schützen, damit sie auch in Zukunft noch zu sehen sind.“
Interessierte Landwirte können Nisthilfen bei der Unteren Naturschutzbehörde beantragen. Informationen gibt es per E-Mail unter m.schuler@landkreis-guenzburg.de.
Foto: Jan Stropek/Landratsamt Günzburg
Bürgerreporter:in:Landkreis Günzburg |
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