Winfried Kretschmann:“ Wir müssen aus der Kohle aussteigen“-Baden- Württembergischer Ministerpräsident im Günzburger Forum.
Das ein „roter“ Oberbürgermeister einen „ grünen“ Ministerpräsidenten im „ tiefschwarzen“ Bayern begrüßt, das kommt selten vor,stellte Gerhard Jauernig zu Beginn seiner Begrüßung fest. Gekommen war der Ministerpräsident Winfried Kretschmann zusammen mit Claudia Roth die aber nicht sehr lange im Saal anwesend war.
Zu Beginn des knapp eineinhalb Stündigen Abends informierte die Grünen Politikerin Ekin Deligöz das die Partei insgesamt rund 70.000 Mitglieder hat wovon 1000 aus Schwaben kommen.
In seinem kurzen Grußwort sprach Oberbürgermeister Gerhard Jauering die Zuwanderung an.“ Wir brauchen Humanität und Gastfreundschaft“, so der OB. Das im Forum Parteienvielfalt gelebt wird, zeigte sich auch daran das der OB sowie weitere Politiker( auch von der CSU) anwesend waren. Manchmal wird aber auch die Grenze überschritten merkte Jauernig an. „Wir mussten schon erzwungene Gastfreundschaften akzeptieren“.Jauernig freute sich das der beliebteste Ministerpräsident der Republik in Günzburg halt macht.
Kretschmann wiederum bedauerte etwas, das Günzburg nicht zu Baden Württemberg gehört.Gelacht wurde an diesem Abend mehrmals. Winfried Kretschmann spricht wie ihm der Mund gewachsen ist. Im Gespräch mit dem Journalisten Marc Hettich ging er natürlich auf die Flüchtlingspolitik ein.“ Auch der Fremde ist dein Nächster“, das ist ein alter Gedanke das haben die Grünen nicht erfunden. Der Ministerpräsident selbst ist sehr nahe dran an der Wirtschaft. Mitarbeiter hätten ausgerechnet, das er alle 3 Wochen einen Betrieb besucht. Unter anderem war er bei Kuka in Augsburg.“Bayern in Baden-Württemberg sind die Lokomotiven der Republik.“Der Wohlstand geht auf dramatische Weise auf Kosten der Umwelt.“ Selbst wenn Stuttgart den radikalsten Klimawandel umsetzen würde, so der frühere Biologielehrer, würden das 0,2% Senkung der Treibhausgase bedeuten.“ Damit kann ich die Welt nicht retten“ so der Politiker.
Kretschmann sagte unter großem Applaus:“ Wir müssen aus der Kohle aussteigen, wir können es sofort. Wer einen Wald abholzt, so der Politiker weiter, hat nichts begriffen."
Journalist Marc Hettich stellte fest, dass es in Bayern eine „ Basta Politik“ , und in Baden Württemberg einen Politik des Gehört Werdens, gibt. „ Die Anhörung zu Stuttgart 21 war eine Farce sagte der Politiker. „ Das war der Anstoß zu der Politik,des Gehört Werdens"
Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass der Volksentscheid, der härteste Tag seiner Regierungszeit war. Aber wenn das Volk das will dann, dann muss man das Machen. Man muss sich mit den Menschen auseinandersetzen, und auf sie hören. „ Das heißt nicht, das man immer alles bekommt, aber sie werden miteinbezogen. Allein einen Faktencheck zu Stuttgart 21 haben über eine Million Bürger angesehen.Das man die AFD ernst nehmen muss, daran lässt auch der Politiker keine Zweifel.Im Bezug auf seine Parlamentspräsidentin sagte Kretschmann „ Man muss keine Blutsverwandtschaft bis Otto dem Großen nachweisen“.Kretschmann selbst ist in Schwaben geboren, seine Geschwister waren Flüchtlinge. „Mein Bruder durfte nicht Ministrant werden, weil sie Flüchtlinge waren. Flüchtlinge war früher ein Schimpfwort.“
Auf die abschließende Frage wie er über die Wahl denkt. „Das Schlimmste aber auch das Beste wäre das die CSU mit den Grünen regieren muss.“ Man mag zur Politik stehen wie man möchte. Winfried Kretschmann ist kein Politiker der Poltert, er ist nah an den Menschen, aber er ist auch deutlich und nimmt kein Blatt vor den Mund. Und er sorgt auch für Humor. Es war ein Interessanter Abend.
Bürgerreporter:in:Thomas Rank aus Günzburg |
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